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Mein kleines Online-Leben nach dem Tod

Bildquelle.

Zum Anlass
Wie haltet ihr’s mit eurem Online-Leben nach dem Tod, so ähnlich fragte ich kürzlich twitternd in die Welt hinein. Ich kann nicht einmal mehr sagen, was der konkrete Anlass war.  Zumal ich mich (nicht zuletzt wegen der sonnigen Tage zur Zeit) sehr am Leben erfreue.
Es muss wohl daran liegen, dass schon während meines Erziehungswissenschaften-Studiums mich gerade die (Schmuddel- und Rand-?)Themen Tod & Sterben, Sexualität und auch Behinderung (immer im Zusammenhang mit und bezogen auf Bildungsprozesse i.w.S.) angezogen haben.

Zu den erhaltenen Rückmeldungen
Interessanterweise bilden die Antworten auf den kleinen Tweet eine ganze Bandbreite von möglichen Umgangsweisen mit dem Online-Leben nach dem Tod ab.

1. Nach einer bestimmten Zeit, in der man sich nicht einloggt -> Selbstlöschung
@XannaX1180 fordet hier: „am besten sollten alle Accounts, die 6 Monate ohne Login sind,gelöscht werden.Ggf mit Vorwarnung. Nix mit Online-Leben nach dem Tod.“

2. Nix
Nix, aber ein Nix der anderen Art schlägt @e_trude hier vor mit „Die Stimme hört dann einfach auf zu sprechen - gut war’s. Das war’s.“ Eine Sicht auf die Dinge, die mir außerordentlich gut gefällt. Für mich.
Versetze ich mich jedoch in die Rolle der Zurückbleibenden, derjenigen, die eines Tages wahrnimmt, dass eine geliebte Stimme aufgehört hat zu sprechen,  breitet sich ein latentes Gefühl der Ungewissheit in mir aus. Hätte ich noch eine Chance, mich zu verabschieden, noch einmal auszudrücken, dass mir die Stimme wichtig ist und ich sie vermissen werde? Alternativ kann ich natürlich immer einmal wieder - im Hier und Jetzt und vor meinem Ableben - genau jenen Stimmen verlautbaren, dass sie mich erreichen und berühren.

3. Jemanden beauftragen
@MissCranberry schlägt hier vor “ jmd [zu] beauftragen, der die online-iche löscht. Wenn ich gehe, geht auch mein online-ich“ Beauftragen kann man natürlich auch mit anders lautender Mission. Z.B. im Namen meines nicht mehr existierenden Ichs eine Nachricht zu twittern/ zu facebooken. (Da fallen mir doch spontan einige „schräge“ Texte ein, die da in Frage kämen 😉 ).

4. Passwort-Datei hinterlegen
@anjalorenz überlegt hier „Vielleicht sollte man eine Kopie der KeePass-Datei irgendwo platzieren…“ … hm… auch nicht so abwegig… wobei es dann auch schon wieder zufällig sein kann, wer die Datei im Nachhinein finde, ob er oder sie sie finde … und was er oder sie damit mache. Aber dies ist wahrscheinlich genau der Reiz jenes Vorgehens.

Wie halte ich’s jetzt?
Ich halte es mal - zumindest für heute - mit der @e_trude’schen Version des Umgangs. Falls ihr nichts mehr  von mir hören solltet, es war sehr schön mit euch! 🙂

Und Du?

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