Vom Meister lernen…. oder die Kunst, eine Community zu werden

Bildquelle. An manchen Tagen im Arbeitsleben hat man das Glück, auf Arbeit was fürs Leben zu lernen.
Und gestern habe ich so einiges gelernt, vom Facebook- und Community-Meister perönlich, dem Florian Schrodt, seines Zeichens Community Manager bei der DFS.

10 mit Theorie und Beispielen unterfütterte Essentials, die ich aus dem Schulung-Coaching-Blend mitgenommen habe, im Folgenden. Zur Diskussion und euren eigenen Erfahrungen gestellt.

1 - Gute Kommunikation nach extern braucht hervorragende Vernetzung nach/mit/in intern

Kling wie ein Widerspruch? Mitnichten! Denn wie und woher die Insider-Infos nehmen, wenn man nicht mit den Insidern in der Kantine zu Mittag isst. Der Ort, an dem die wirklich relevanten Themen, die, die Menschen bewegen, gleichsam „auf den Tisch“ kommen. Nirgends sonst bekommt man mehr mit als beim Essen fassen. Das Alte „Sprecht mehr miteinander“ ist das Neue „Esst mehr miteinander“.

2 - Community Management heisst (auch), Teil der Community zu sein

Man kann nur mit etwas umgehen, etwas neuhochdeutsch „managen“, dessen Teil man ist. Und um Teil von etwas zu werden, bedarf es der Teilhabe, des Teilens. Community Manager kann aus diesem Grunde nur der/diejenige sein, der/die „darin“ lebt. In Twitter. Auf Facebook. Ja. Und auch Lust haben, mal zwischendurch auf G+ vorbeizuschauen… und selbst beim Pinterest hassen, es immer mal wieder damit zu versuchen.

3 - Nutze den Augenblick - egal wann und wo sich dieser bietet

So erzählt er die Anekdote des Schlag den Raab. Des Nachts war einer der Gegner, die als Gegner zunächst ausgewählt werden können, ein Fluglotse. Einer von „uns“. Flugs 😉 gepostet. Und die DFS-Community war aktiviert.  Und hat gevotet. #ausgründen.

4 - Der Tag eines Vollblut-Community Managers kann dann und wann Nacht sein

Was aber bedeutet, dass der Tag des Community Managers mal ganz schnell zur Nacht werden kann. Und damit ist nicht nur das Posten gemeint, sondern Weiterverfolgen der Diskussion, das gelegentliche Einmischen und ganz wichtig… Reagieren und Kommentieren auf Reaktionen und Kommentare. Sind dafür Unternehmen bereit? Dies nicht nur zu wertschätzen, sondern zeitlich auch abzurechnen? Frage ich euch.

5 - Handlungsspielraum ermöglichen statt Bespielung

Obwohl das ganze ja (zumindest für euch da draußen 😉 ) wie ein Spiel/Spielerei anmuten mag, ist es, SoMe richtig zu machen manchmal gar nicht witzig. Da mit sehr viel Unsicherheit und Experimentier-Wille aber eben auch -Freude verbunden. Was man aber ganz schnell lernt ist, dass Bespielung à la Pressemitteilung zu schlichtem und einfachem Ignorieren der Menschen im Web führt. Will heissen die Menschen die diese rezipieren sollen ignorieren. Und nur die Ermöglichung von HandlungsSPIELraum … Arbeit und Spiel zu vereinen vermag.

6 - Die Sprache des Netzes sprechen (Du und Humor)

Und das Netz hat eine eigenartige Art von Humor. Und das Netz duzt m.E. (daher auch mein Problem mit der akademischen Welt in diesem Aspekt). Oder wie seht ihr das? #humor #dududu

7 - Von seiner Sache überzeugt sein - beruflich, privat, ganz. #Mensch

Ist das überhaupt vorstellbar? Das Produkt, das man via Facebook promoten soll, dass es das ist, welches man selbst benutzt? Und das, weil man es ohnehin benutzte? Dass beruflich nicht den Unterschied (zu privat) macht, weil man privat eh‘ das macht, was man beruflich zu machen hat?

Oder ist es vielmehr so, dass man die Lust an (was auch immer) verliert, wenn man es professionell zu machen hat? Auch hier wiederum ist eure professionelle Meinung gefragt.

8 - Die Mischung macht’s: Zwischen kreativen Höhenflügen und harter Arbeit

Eine weitere Erkenntnis, die 8. Kreative Höhenflüge muss man sich erlauben dürfen. Die Leer-Zeit sich dafür schaffen. Schwer genug. Noch schwerer, die daraus ausgewählten Erkenntnisse/Strategien/Elaborate … oder wie man sie auch immer nennen möchte, umzusetzen. Ergo: Es gibt (kann nicht geben) (nicht wirklich) eine Trennung zwischen strategischen Überlegungen und Umsetzung. Denn Strategie ohne Umsetzung bleibt Theoretisiererei, Umsetzung ohne Strategie Aktionismus.

9 - Die Anekdote im Geschehen sehen

Was gerade durch die Sozialen Medien unter dem Begriff „Storytelling“ verbraten wird, … das ist es, was so einen guten Geschichtenerzähler ausmacht. Unwichtiges (oder besser für den dargestellten Zusammenhang Unwichtiges) Weglassen. Einen Kontext schaffen. Einen Rahmen. Eine Begrenzung. Und es gibt Menschen, die können das. Das hat nicht mal was mit Medienkompetenz zu tun. Das gibt es im sogenannten „real life“ auch. Und zwar öfter als online. Es sind die, die Episoden aus unser aller Leben in ein Form gießen können, in der wir uns selbst wiederfinden, aber nur so viel, dass wir noch darüber (und somit über uns selbst) zu lachen vermögen.

10 - Vom Wandern zwischen allen Welten

Die Fahne für das, was er vertritt, hält der Community Manager aber nicht nur online hoch. Er steht dafür auch in anderen Zusammenhängen gerade. Oft genug im RL mit Krawatte. Und manchmal auch - mit oder ohne Krawatte - vor einer bunt gemischten Community, die etwas über sich und sein Tun erfahren will. Wie z.B. auf einem Webmontag, auf der Republica, in einer Bank, deren Management sich dazu hinreißen hat lassen, auch einmal etwas aus erster Hand zum Thema erfahren zu wollen. Alle Welten aushalten. Auch darin übt die Aufgabe. Offensichtlich. Denn.

Über den Campus schlendernd wurde mein Mentor doch flugs und gleich von einer unserer Professorinnen zu einem Vortrag angefragt. Was mich nicht erstaunt. Aber doch wieder. Als ein Community Manager anscheinend seine Expertise in allen Welten ausstrahlt/ausstrahlen kann.

Bei im Übrigen strahlendem Sonnenschein.

… und ich wandere jetzt mal wieder ab in meine kleine Arbeitswelt, um mich zu Rüsten für konkrete Umsetzung zusammen Ersponnenens. Wir lesen uns. Wenn nicht hier, dann auf Facebook! 🙂

4 Comments

Filed under Facebook, Marken, Menschen, Social Networking, Web 2.0

4 Responses to Vom Meister lernen…. oder die Kunst, eine Community zu werden

  1. Liebe Moni,
    Jetzt hast du es geschafft, ich werde ganz rot vor Verlegenheit. Mag vielleicht auch durch die Sonne begünstigt sein 😛
    Aber im Ernst: wunderbar zusammengefasst! Hat riesen Spaß gemacht gestern, gerne wieder. Voneinander lernt man eben am besten 🙂
    Viele Grüße
    Florian

  2. Pingback: geekchicks.de » Daily Digest 27.07.2012 - wir aggregieren die weibliche seite der blogosphäre

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