Vornweg
Sabine Siemsen, auf Twitter hier, aber auch im Netz da zuhause. Ihren Forschungsneigungen geht sie dort nach.
Ihr bin ich im Rahmen des #ldlmooc zu besonderem Dank verpflichtet, da sie dankenswerter Weise im Hangout spezial als Twitter-Heldin agierte, zu dem ich live nicht zugegeben sein konnte. Noch einmal meinen herzlichen Dank dafür. Genau wie für die folgenden Ausführungen!
7 Fragen - 7 Antworten
An welcher Stelle hast Du persönlich das ergreifendste/begreifendste Lernen im Rahmen des MOOCs erlebt?
Das kann ich ehrlich gesagt an keiner bestimmten Stelle festmachen, für mich war die größte Erkenntnis, dass ich zum ersten Mal einen cMOOC auf verschiedenen Social Media Kanälen mitgemacht habe, ohne mich “zu verlaufen” oder schnell die Lust zu verlieren. Das lag wohl vor allem daran, dass ich das Thema LdL als einen Aspekt für meine Masterarbeit sowieso auf der Liste der Dinge hatte, die ich noch vertiefen wollte und zweitens an den lebhaften Diskursen, die für mich eine perfekte Übung für eine geplante Konferenzteilnahme im Herbst waren. Dort werde ich mit meinem überwiegend theoretischen Ansatz auf ähnlichen “Gegenwind” von Kapazitäten stossen und eine bessere Übung als hier hätte ich dafür kaum finden können ;-). Meine wichtigsten Lernprozesse lagen hier also überwiegend außerhalb der inhaltlichen Ebene, aber auch auf der habe ich interessante Ansätze und Ideen gefunden.
An welcher Stelle hast Du Dir gedacht, och nö, das ist mir jetzt nichts mehr?
Es gab einen Zeitpunkt, an dem ich mich in den Diskursen nicht mehr wohlgefühlt habe, weil meinem Empfinden nach zu sehr auf “LdL” als “in Zement gegossene” Haltung und Methode gepocht wurde, die für alle und jeden Kontext und jede Zeit unverändert die Lösung bietet - da habe ich mich mit konstruktiver Kritik “abgewiegelt” gefühlt. Auch bin ich auf der Skala zwischen der hier zugrundeliegenenden philosophischen “Grundprosition” und dem anderen Ende eher in der Nähe des anderen Endes verortet :-). Da war ich wirklich versucht abzubrechen; bin im Nachhinein aber froh es nicht getan zu haben, denn dadurch habe ich auf der Metaebene viel gelernt :-). Und wie dann mit dieser Kritik (an der Diskurskultur) umgegangen wurde, habe ich dann wieder als sehr positiv empfunden.
Wie hälst Du es damit, in der Öffentlichkeit zu lernen?
Naja - da bin ich ambivalent :-). Einerseits bin ich eine sehr autonome Lernerin und forsche und lerne am liebsten erst mal alleine. Wobei ich Diskurse und Austausch hochspannend finde, ich teile insoweit gerne, was beim Lernen in mir vorgeht, sauge durchaus auch Anregungen und Ideen auf 🙂 … nur das Lernen als eigene Weiterentwicklung meiner Ideen über diese Anregungen - da bin ich dann wieder gerne alleine.
Was hat Dich motiviert, bis hierher, immerhin Woche 5, an der Stange zu bleiben?
Erstens habe ich auf den Hangout zum Hochschulkontext gewartet :-), zweitens habe ich mir durch die Aufgaben seit langem mal wieder Zeit genommen, neue Webtools auszuprobieren und drittens die oben beschriebenen lebhaften Diskuse, die nie ganz abrissen.
Hat Dir etwas gefehlt? War Dir etwas zuviel?
Ja - gefehlt haben mir mehr Teilgeberinnen aus dem Hochschulbereich, gerade aus dem Kontext Fernlehre und MOOCs, zuviel war mir dementsprechend der Schulkontext, weil das eben nicht “meins” ist. Persönlich war mir auch die hohe Redundanz vieler LdL-Links “ und der dadurch gefühlte “Druck” als Eingriff in meine flexible Planung und Entscheidungsfreiheit, was ich wann mache, too much” … hatte aber für später Einsteigende sicherlich den Vorteil, dass sie nichts verpassen konnten. Wer also vorgegebene Strukturen als hilfreich empfindet oer ungern die Sammelforen durchforstet, hat dadurch sicherlich mehr mitbekommen und das ganz anders empfunden.
Wie hast du die Mit-Teilgeberinnen im MOOC wahrgenommen?
Ganz unterschiedlich 🙂 … eine für mich erkennbare Differenzung war vor allem die in Teilgeberinnen, die LdL bei Jean Pol erlernt und erlebt haben, teilweise schon in ihrer eigenen Schulzeit, also quasi damit sozialisiert wurden 🙂 und andere, die es nicht “mit der Muttermilch aufgesogen” haben und daher auch distanzierter darauf blicken - beides hat m.E. Vor- und Nachteile 🙂
Wie viel % der geteilten Inhalte hast Du Dir genauer angeschaut, schätzungsweise?
Von der letzten Woche abgesehen (die fünfte) wo ich kaum Zeit hatte, würde ich sagen, das waren wirklich gute 90% (bin selbst erstaunt 😉 ) dessen was über Facebook, Twitter und Google+ lief. Wobei es für meine persönliche Lernvorliebe zu videolastig war hinsichtlich der LdL Quellen, da hätte ich lieber mehr gelesen als so lange Videos anzusehen - aber das ist eine individuelle Einstellung.
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P.S.: Eine Übersicht (Index) über Menschen, die sich den 7 Fragen zum #ldlmooc gestellt haben, ist hier zu finden.
Interessant, dass es dir zu videolastig war. Ich habe bei meinen Schülern immer den Eindruck, dass es gar nicht videolastig genug sein kann. Spannend - und auch verständlich - dass man einen ganz anderen Standpunkt einnehmen kann.
Hi Marco, vielleicht hängt’s auch tatsächlich daran, wie man sozialisiert wurde. Ich z.B. kann es oft kaum vertragen, diese neumodischen Lehrbücher mit so Kästen und Aufgaben dazwischengespickt, Bilder u.ä. machen mir so einen schönen klaren stringenten Text ein Gräuel.
Dann doch vielleicht lieber Video. 😉
Ja ein wichtiger Punkt für „Lehrende“ sich darüber klar zu sein :-)… witzig … diese „neumodischen“ Bücher wiederum mag ich sehr, der Text muss nicht klar und stringent sein für mich … mag ich durchaus auch, aber wenn nicht stört es mich nicht … aber eben „nur“ Video … da fällt es mir viel schwerer konzentriert dabei zu sein und dranzubleiben, als bei Text. Hörbücher sind noch schlimmer …. geht für mich gar nicht, da habe ich spätestens nach 5 Minuten den Drang danach, nebenbei noch was anderes zu tun … 🙂
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