Den liebe langen Tag huschen ja schon so einige Tweets durch die eigene Timeline, die zu kategorisieren mir gar nicht so leicht fiele. Eine der leichter zu bildenden Kategorien ist jedoch die der automatisierten Tweets.
Automatisierte Tweets - Definitionsversuch und Beispiele
Unter automatisierten Tweets verstehe ich hier solche, die entweder in meinem Namen in die Timelines meiner Follower gepostet werden, weil ich
a) irgend eine “relevante” Aktion auf einer anderen Plattform vollzogen habe (und auf dieser ein Algorithmus hinterlegt ist, der als Folge einen entsprechenden Tweet postet) oder
b) in vorgegebener Regelmäßigkeit bestimmte Inhalte gepostet werden, weil ich dies irgendwann in der Vergangenheit einmal initiiert habe.
Im einen Falle also unregelmäßige Tweets aufgrund anderer Aktionen (in der Gegenwart), im zweiten regelmäßige Tweets aufgrund einmaliger Aktion in der Vergangenheit.
Doch genug der Theorie, viel leichter zu verstehen geht’s am konkreten Beispiel. Und einige Beispiele aus meiner eigenen Timeline habe ich deshalb für euch herausgesucht.
Tweets aufgrund Eincheckens auf Foursquare
Gleich das erste Beispiel von mir selbst (immerhin laufen meine eigenen Tweets ja auch in der Timeline auf ).
Manchmal ist es nicht, Was es scheint zu sein. (@ Mensa FH Frankfurt) [pic]: 4sq.com/M0bA7t
— Monika E. König (@mons7) Juni 14, 2012
Genau so, mit dem Tippfehler (großes W) hatte ich das just einige Sekunden zuvor in mein Smartphone eingetippt, ab der Klammer auf stammt der Zusatz von Foursquare (also die eingefügte Örtlichkeit; hier: Mensa der FH, an dem [pic] erkennt man, dass ich ein Foto angehängt habe).
Tweets zum Promoten von “Online-Zeitungen”
Beispiele für Tweets von “Online-Zeitungen”, in die ich dann und wann mal reinschaue sind von Ellen die “Ellen Trude Daily”
The Ellen Trude Daily wurde gerade veröffentlicht! bit.ly/gaHuLJ ▸ Topthemen heute von @prueher
— Ellen Trude (@e_trude) Juni 15, 2012
oder auch von Ellen die “Enterprise2-0 Daily”.
The enterprise2-0 Daily wurde gerade veröffentlicht! bit.ly/e1EkBS ▸ Topthemen heute von @DZipfel
— Ellen Trude (@e_trude) Juni 15, 2012
Auch ich habe eine solche Online-Zeitung, jedoch die automatisierten Tweets (an den Grund kann ich mich nicht mehr erinnern) dazu ausgeschaltet. Nicht ganz das gleiche aber als ähnlich würde ich auch Scoop.it! bezeichnen.
Dabei handelt es sich im Grunde um thematisch von Menschen zusammengestellte Quellensammlungen, die jedoch wie eine Online-Zeitung aufgemacht sind. Ein Beispiel für eine solche Zusammenstellung ist die von Volkmar zur Zukunft des Lernens, und auch die interessantesten dieser Art von Tweets (hier wird im Tweet immer auf eine neue integrierte Quelle hingewiesen) stammen im Moment von Volkmar.
Learning in a digital age: Myth and reality | @scoopit bit.ly/MWZxbW by S. Wheeler resp. @timbuckteeth #EdTech #opco12 #cc #oer
— Volkmar Langer (@VolkmarLa) Juni 15, 2012
Tweets über quantitative Eckdaten zum eigenen Twitter-Erfolg
Hier möchte ich beispielhaft auf den Dienst TwentyFeet verweisen. Dieser postet, so man ihn lässt, Tweets wie den Folgenden von Dörte:
Meine Woche auf Twitter: 11 Retweets erhalten, 11 neue Follower, 35 Erwähnungen. Via: 20ft.net/p
— Dörte Giebel (@dieGoerelebt) Juni 11, 2012
1) Automatisierte Tweets als Aufreger
Manche Menschen ärgern sich über solche Tweets. Ich habe in Erinnerung gerade dann, wenn diese irgendwie überhand nehmen. Wenn z.B. - übernacht - plötzlich 50% der Timeline aus Check-Ins ohne erkennbaren Nutzen für sich selbst als Rezipienten besteht. Kann man schon irritiert sein. Oder wenn man (was ich jetzt nicht tue) einfach das Format Online-Zeitung blöd findet, und deshalb die darauf hinweisenden Tweets nicht mag. Oder wenn… ja wenn?
2) Automatisierte Tweets als Anreger
Zu was denn angeregt werden? Als Anregung zum tiefer Graben.
Nehmen wir einen Foursquare-Check-In. Jemand der Bildungs-Twitterer-Front checkt in einer Konferenz ein. Macht vielleicht ein Foto dazu, was die Wahrscheinlichkeit bei mir erhöht, dass ich den Tweet wahrnehme (s. Nr. 3). Vielleicht ist sogar für mich bequemerweise auch noch gleich der zur Konferenz gehörige Hashtag angegeben. In diesem Falle kann es durchaus sein, dass ich recherchiere, um welche Konferenz/Veranstaltung es sich denn da handelt, dass ich mich für einen evtl. zur Verfügung gestellten Life-Stream interessiere, oder auch meinen Blick auf Hinweise auf demnächst aller Wahrscheinlichkeit nach erstellt werdenden Blogposts schärfe.
Oder mir kommt der Hinweis auf ein Online-Journal unter. Nicht bei jedem dieser (und es kommt zugegebenermaßen auch auf den Ersteller und den Titel desselben an), aber vielleicht bei jedem 5. - 7. klicke ich auf den zugehörigen Link schon einmal drauf. Schaue, ob die Quellen, die dort eingebunden sind, auch jene, die beim mir durch die Timeline des Tages gespült wurden… oder mir irgend etwas von (wie ich finde) Relevanz durchs Raster gerutscht ist.
3) Automatisierte Tweets - von langweilig bis ausgeblendet
Oder aber kann es sein, dass man diese Tweets gar nicht so immer wahrnimmt, vielleicht sogar z.T. ausblendet? Ich erwische mich gelegentlich dabei, dass ich über die Timeline grade so rüberscrolle und gleichsam die Tweets nur scanne,… ich an dem einen oder anderen hängenbleibe, ohne eigentlich genau sagen zu können, was es jetzt war, dass mich gerade auf diesen genauer blicken lässt. Was ich aber sagen kann ist, dass es sich dabei vergleichsweise selten um automatisch generierte Tweets handelt.
Die, die mich - bei genauerem Durchschauen meiner Timeline - und das ist dann, wenn ich gerade Zeit und Lust drauf habe, wie z.B. in der U-Bahn - ansprechen, sind meist solche, die auf längere Artikel oder Blogposts verlinken. Statusmeldungen aus Foursquare - sofern nicht zufällig ein Foto anhängt, das ich mir ganz gern anschaue - langweilen mich eher. Stören tun sie mich - solange sie nicht überhand nehmen - aber auch nicht groß.
So! Und ihr so?