Bildquelle. Seit meiner Latour-Lektüre mag ich sie nicht mehr so sehr, die großen Worte. Begriffe wie Gesellschaft, soziale Ungleichheit, Gender-Mainstreaming. Und jetzt komme ich mit dem (Wort-)Brocken der Kultur daher? Keine Angst, ich verkneife mir die Recherche nach wissenschaftlichen Definitionen und komme alsgleich zum Detail. Denn:
Kulturelle Unterschiede werden wahrnehmbar an konkreten Details.
Und an einem solchen konkreten Detail durfte ich kürzlich einen kulturellen Unterschied wahrnehmen. Meine mir erteilte Aufgabe war nämlich das Hochladen eines passwortgeschützen Dokumentes in eine passwortgeschütze Umgebung mit dem Hinweis, dass das Passwort über E-Mail beim Ersteller erfragt werden könne.
Nun bin ich ja keine, die Andersartigkeit sofort und per se ablehnt. (Da ich Ablehnung als unnötige Selbstausgrenzung empfinde.) Ich habe also ein bisschen nachgehakt und ein Geflecht an Begründungszusammenhängen aufgezeigt bekommen, das sogar in sich stimmig erschien. Ergo:
Konkrete Details sind immer eingebunden in eine Gesamtvorstellung.
Die Teile, aus denen diese Gesamtvorstellung zusammengesetzt ist, mögen punktuelle Erfahrungen, Glaubenssätze, angelesene Fakten und was auch immer enthalten, wahrscheinlich weder be- noch widerlegbar. Aber zusammenpassbar gemacht. Leider kann ich die erfahrene Gesamtdarstellung nicht wiedergeben, da sie der meinigen so gar nicht entsprach. Deise Gesamtvorstellung muss dann auch noch irgendwie kompatibel mit dem Umfeld gemacht werden… oder aber verschwiegen.
Aber worauf will ich eigentlich hinaus?
Exkurs:
Derzeitige Leidenschaft
Wie ich euch bisher verschwiegen habe, frage und übe ich mich derzeit in der Frage, wie man … ja, diese Web 2.0-Kultur (habe gerade kein besseres Wort dafür) einem Gegenüber vorstellen könne, ohne dass dieser/diese sogleich einen Kulturschock erleide. Über Text? Über vor-/mitleben? Über?
Möglichkeit, Herausforderung zu meistern
Könnte ein erster Einstieg dahingehend bestehen, diese Kultur (ja, ich weiss eben kein anderes Wort) erst einmal (in welcher Form auch immer) zu beschreiben? Vielleicht ethnomethodologisch?
Beschreibung der Gesamtvorstellung als Einstieg in interkulturelle Kommunikation?
Jedoch: Wie könnte eine solche Beschreibung erstellt werden. Wie könnte eine solche Beschreibung im Endeffekt aussehen?
Kulturwandel oder Subkultur?
Und als ob das noch nicht genug wäre: Diese Kultur - die auf jeden Fall Teilen, Veröffentlichen beinhaltet, aber eben von mir noch nicht explizit beschrieben/für mich nicht leicht beschreibbar ist, ist dies eine, die in Form von Arbeit 2.0, Enterprise 2.0 etc. sich verbreiten/um sich greifen könnte, oder handelt es sich lediglich um eine fixe Idee einer Minderheit, die in Aspekten (z.B. kurze Dienstwege werden (wieder) ermöglicht) als attraktiv empfunden wird, aber nicht gerne als Gesamtpaket genommen?
Konkrete Bitte an euch: Könntet ihr kurz formulieren, aus welchem Gesamtzusammenhang ihr Teilen/Veröffentlichung als Wert empfindet?
Mein Dank wird euch verfolgen!
Eure mons7.