Bildquelle.
Heute auf der Lernspielwiese mal nichts von Lehre, sondern von der Schönheite der Leere.
Zum Anlass
Gestern auf Arbeit hat sich in einer Runde von Fachexperten (qua Amt und in Sachen eLearning) ein Graben aufgetan. Auf beiden Seiten desselben formierten sich die Pädagogen/Didaktiker und Erziehungswissenschaftler zum Thema, beriefen sich zur Begründung ihrer jeweiligen Position auf jeweils subjektive Erfahrungen mit „Usern“ sowie auf theoretisch didaktische Überlegungen.
Zum Hintergrund
Unser Moodle (in unserer Institution) soll 2.0 werden. Solch ein „Versionssprung“ bedarf aber offensichtlich umfangreicher Vorüberlegungen und der einen und anderen Entscheidung. Außerdem solle ich mich schon einmal warm anziehen, will meinen ein „dickes Fell“ anlegen (passend zur Jahreszeit 😉 ) und mich auf erregte Anfragen irritierter Anwender und Anwenderinnen gefasst machen. Am besten schon einmal die Top 10 der antizipierten Fragestellungen als FAQ vorformulieren. Mit vielen bunten Bildern (Screenshots) ganrniert und in beschwichtigend formulierten Wendungen.
Lager
Aber zum Punkt. Zur Debatte stand nun gestern die Frage, welche „Standardansicht“/“Standardeinstellung“ dem User zur Verfügung gestellt werden solle, so er oder sie sich erstmals einen Kurs anlegt. Welche …. in WordPress nennte man das wohl „Widgets“ sollten zur Verfügung stehen? Und genau bei jener Fragestellung … tat sich besagter Graben auf.
Das Lager der Leere
Vorstellung:
(Dem zugegebenerweise ich selbst mich zugehörig fühle.) Der Kursraum ist so schlicht und leer wie möglich gehalten, lediglich jene Features sind eingeblendet, die 90% aller (unserer) Moodle-Nutzer nutzen (und das sind in der Tat so gut wie keine). Allerdings gibt es die Möglichkeit sich durch nur wenige Klicks alle Funktionen einzublenden.
Begründung:
Warum 90% unserer Nutzer mit Funktionen belasten, die sie ohnehin nicht nutzen (wollen)? Der kleine Rest kennt sich ohnehin besser aus als der ganze Rest und klickt ein bisschen herum, bis er die jeweils gewünschte Funktion findet bzw. kennt die Stellen bei uns, bei denen man flugs nachhaken kann, welchen Klicks es bedarf.
Das Lager derjenigen, die aus dem Vollen schöpfen wollen
Vorstellung:
Möglichst alle, zumindest viele Funktionen sollen von vornherein eingeblendet sein und zur Verfügung stehen. Wer irgendwelche Funktionen nicht braucht/nicht sehen will, kann sie sich ja selbst ausblenden.
Begründung:
Dieses Vorgehen macht beständig deutlich, dass Moodle noch viel mehr kann. Ist alles beständig eingeblendet kommt der eine oder andere Nutzer vielleicht doch einmal auf die Idee, die eine oder andere Funktion - einfach aus Zufall oder einer Laune heraus - auszuprobieren.
Warum ich das schreibe und was ich jetzt von euch will
Ich will eure Meinung und Erfahrung, meinetwegen auch eine Veröffentlichung zum Thema. Natürlich nicht um mich zu überzeugen ins andere Lager zu wechseln, sondern natürlich um meine Position zu stärken.
Gebt mir (Argumentations-)Pulver! Jetzt! #followerpower