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Nachzeichnung eines Diskurses auf Twitter. Ein Beispiel.

Vorab: Ein Diskurs ist ein Diskurs ist ein…

Im wissenschaftlichen Sinne ist Diskurs zwar etwas anderes, im vorliegenden Sinne soll es jedoch als Austausch, als ein hin- und her- ein immer weiter argumentieren zu einem Thema aufgefasst werden, bis dieses für die am Verargumentieren Beteiligten erschöpft. Teil eines solchen Austausches und Austauschens kann ein einzelner Tweet sein.

Die Rolle eines einzelnen Tweets

Insofern ist es gelegentlich schwierig bis unmöglich, einen einzelnen abgesetzten Tweet zu interpretieren, da dieser aus einem Gesamtzusammenhang gerissen, der für den Rezipienten nicht unbedingt ersichtlich. Ersichtlich ist das Austauschen lediglich für die daran Beteiligten bzw. solche im näheren Umfeld der sich Austauschenden, wenn sie einem Großteile folgen. Denn nur von denjenigen sich Austauschenden, denen man beiden folgt bekommt man z.B. @-replies mit.

Ein Verfolgen von Außen ist - sofern wie so oft nicht spontan ein Hashtag für die Diskussion bestimmt und auch bei allen Tweets von den Beteiligten eingesetzt - so gut wie unmöglich. Auch das Nachvollziehen, wie ich es jetzt an einem konkreten Beispiel versuche, ist - je länger der Zeitpunkt des Geschehnisses zurückliegt - schwierig bis irgendwann nicht mehr möglich.

Deshalb flugs, bevor der konkrete Austausch, um den es gehen soll, tatsächlich ins Twitter-Nirvana abgetaucht.

Exemplarisches Nachzeichnen eines Austauschens auf Twitter… und was man dabei lernen kann

Der Anlass

Anlass war der Klappentext des gerade frisch herausgekommenen Grundlagen-Werkes zu MOOCs (herausgegeben von Schulmeister, Rolf), der hier in Gänze nachlesbar und dessen erster Absatz lautet

„Massive Open Online Courses (MOOCs) bezeichnen Kurse, die online stattfinden und auf Grund fehlender Zugangsbeschränkungen und kostenfreien Zugangs sehr hohe Teilnehmerzahlen erreichen. Der erste MOOC wurde 2011 durch Sebastian Thrun, Professor für Informatik an der Stanford University, zum Thema der Künstlichen Intelligenz angeboten und hatte 160.000 Teilnehmende. In der Folge wurden MOOCs als die revolutionäre Lehr-/Lerninnovation gepriesen, immer mehr Unternehmen gründeten MOOCs-Plattformen. Seit Ende 2012 bieten auch in Deutschland erste Institutionen eigene Plattformen mit MOOCs an.“

Wie be- und geschrieben ist schon jetzt der ganze Austausch für mich nicht mehr im Zusammenhang zu rekonstruieren. Die Highlights und was ich daraus gelernt habe, die konnte ich noch zusammensuchen. Und das waren?

Gerlernt: Es gibt zwei Stränge von MOOCs; Rezipienten blenden anderen Strang i.d.R. aus.

Meine ursprüngliche Kritik am Text via Tweet war jene, dass ich einen Satz als absolut falsch empfand, des oben zitierten Absatzes. Und zwar jenen, dass der erste MOOc 2011 angboten wurde. #falsch. Meine Aussage regte Martin zu einer ganz differenzierten Sichtweise auf das Phänomen an.

 

Aber das war nur das inhaltliche Lernen, auch Nebenbereiche wurden über die weitere Diskussion berührt.

Gelernt: Zur Arbeitsweise von Verlagen

Als ich seinerzeit mein (einziges) Buch veröffentlichte, musste ich meinen Klappentext selber schreiben. Das ist aber wohl gar nicht so üblich. Ganz im Gegenteil, wie ich von der Anja Lorenz lernen durfte.

Von daher gelernt… wenn ich irgendwann mal in die Lage komme, dass mir meine Klappentexte geschrieben werden, lese ich die nach. 🙂

Gelernt: Veröffentlichung des Interesses gibt’s frei im Internet

Ein ganz erfreuliches Ergebnis des Diskurses auf Twitter war - und ich meine mich zu Erinnern, dass ich das auch der Anja zu verdanken habe? - die Info, dass es das ganze Buch als pdf zum Downlowd gibt. Für frei. Dafür mein Dank an den Herausgeber. Aus ganzem Herzen. Wer es lesen und/oder einsehen mag, der klicke hier.

Gelernt: Wir (der #mmc13) wurden verwurstelt

Und wer auch noch inhaltlich darin eintauchen mag, der findet, dass es zwar im Grunde um xMOOCs geht und dreht, aber auch eine cMOOC-Einlage enthält (ab S. 161). Mitgeschrieben vom hochgeschätzten @jowede. Und darin ist sogar - *stolzstolz* - der #mmc13 verwurstelt. Ihr seid in die Basis-Literatur eingegangen, ihr MOOC-Maker. Wenn das keine zeitverzögerte Freude ist. 🙂

Gelernt: Gedanken in den Twitter-Raum zu stellen erweitert

Gedanken auf Twitter zu äußern, mögen sie auch noch so spontan und unfertig sein, haben in diesem Einzelfalle mir also schon dreierlei gebracht. Differenzierte Sichtweise auf die Sache, Information über eine ganz andere … und die Quelle in Gänze und im Original.

Danke an euch auf #twitter. Ich weiss eure Hinweise, Rückmeldung und Antworten zu schätzen. #echt.

Eure m

 

 

 

 

1 Comment

Filed under Lernen 2.0, Rezensionen, Twitter-allg., Web 2.0

Ja wie arbeiten sie denn??

Foto: M. Muecke (www.kankuna.de)
Gerade gestern Morgen habe ich mir nebenbei das Social Breakfast mit Mirko Lange und Gunnar Sohn angehört. Dies, da ich im Home Office war - und somit meine vier anderen Kolleginnen nicht stören konnte.
Daneben gehe ich meiner Typo3- und Moodle-Arbeit nach.

Männer reden über Social Media

Nach einem Impulsvortrag, den ich leider so gut wie verpasst hatte (nachhören möglich… ), ging es ans Diskutieren.

Die Veranstaltung

Ich lauschte also dieser Diskussion, moderiert von Gunnar Sohn unter Teilnahme des Davorredners Mirko Lange (die kennt ihr Netzler ja) und ein paar Weiteren. Zum Nachschauen wie oben geschrieben klickste da, nur eben ein bisschen weiter gespult.

So interessant die illustre Männerrunde auch gesprochen, irgend wie lagen sie - wohl ob des fehlenden Frauenanteils* - bei einigen kleinen Aspekten daneben.
*Immerhin ist ein nicht unbeträchtlicher Anteil der Social Media Nutzer Nutzerin und ein nicht unbeträchtlicher Anteil der arbeitenden Bevölkerung weiblich. Die hätten dann flugs und umgehend Folgendes moniert.

Ergo: *Remember*: Die Social Media Welt ist (auch) weiblich.

Bsp.: Die berühmten Digital Natives

Der auf seine Art sehr ansprechende und von Prensky (nachzulesen im Teil I und Teil II) geprägte Begriff wurde (mal wieder) als Kampfbegriff verwendet. Dabei ging an der Öffentlichkeit bisher vorbei, dass u.a. Schulmeister und das spätestens 2008 empirisch belegt hat, dass die Definition des Begriffes mehr als kritisch zu bewerten ist.
Nichts desto trotz könnte man ja den Begriff dennoch verwenden, klar dabei jedoch, dass die Arbeitsweisen (und Fähigkeiten) von Menschen, die man damit assoziiert, nichts (aber auch gar nichts) mit dem Alter zu haben.

Ergo: Digital Natives mag es geben. Aber die sind nicht zwangsweise jung.

Bsp: BYOD gibt’s bei uns gar nicht. Oder doch?

Weiters merkt ein Redner der Runde an, dass sich BYOD doch - infrastrukturell - nur Firmen wie IBM leisten könnten, faktisch jedoch beim Rest der (Firmen-)Welt (man verzeihe mir die Wiederholung in meinen eigensten Worten) nicht existent sei.
Mein oben abgebildeter Tweet dazu ist nicht ganz richtig. Ich bringe ZWEI Geräte mit in die Firma. Und ich nutze - um mir ein Mindestmaß an örtlicher Mobilität zu sichern - das für die Studierenden vorgesehene WLAN. Da offensichtlich nicht nur die Studierenden dies, sondern auch alle meine Kolleginnen mittlerweile nutzen - funktioniert dieses seit einiger Zeit mehr schlecht als recht. Ich stelle mir deshalb mit meinem Zweitgerät, einem Smartphone - mein eigenes WLAN bereit.

Ergo: BYOD gibt’s. Die jeweilige IT-Abteilung weiss nur nichts davon.

Ansonsten: Kurzweilige Unterhaltung. Gerne mehr davon.
Ein schönes Wochenende allerseits wünscht
Eure m

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