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Team-Twittern in Aktion

Bildquelle. Twittern ist ja per se kein einsames Geschäft. Denn es ergibt ja (zumindest i.d.R.) lediglich dadurch Sinn, dass man nicht nur Tweets absetzt, sondern auch die Tweets anderer liest. Dann und wann auf diese - in welcher Form auch immer - reagiert. Twittern kann man aber auch im oder als Team. Was es in seiner Art besonders macht.

Serielles Team-Twittern

Serielles Team-Twittern ist, wenn man die Tätigkeit des Führens eines Accounts weitergibt. So wie beim Twitter-Account @weareffm. Hier gibt ein twitternder Frankfurter „den Staffestab“ nach einer Woche des Frankfurt-Twitterns an die nächste Frankfurt-Twittererin weiter.

Man nennt das auch „Rotation Curation“. Was das ist? Das beschreibt @khpape in hervorragender Weise hier.

„Im Dezember 2011 begann das schwedische Tourismusbüro, dieses Twitter-Informationsprinzip ganz anders zu nutzen. Nicht viele gleichzeitig, sondern viele nacheinander sollten ein Bild von Schweden zeichnen: Jede Woche bekommt ein Anderer den Twitter Account @sweden zur Verfügung gestellt. Das hat den Vorteil, ich brauche nur noch einem Account zu folgen, und bekomme im Laufe der Zeit trotzdem ein Bild mit verschiedenen Perspektiven von Schweden.

Jeder, der den Account hat, ist völlig frei, all das zu schreiben, was er oder sie für richtig hält – natürlich im Rahmen der gesetzlichen Regeln. Pünktlich am Ende der Woche übernimmt der nächste, usw. Schweden hat damit über 65.000 Follower gewonnen. Die Idee hat bis heute weltweit schon 70 Nachahmer gefunden, davon 8 in Deutschland. Fast alle übernehmen die Aufgabe eine Region oder einen Ort darzustellen. Interessant ist, dass bis auf Schweden alle anderen Accounts von Privat-Personen eingerichtet wurden und gepflegt werden. Die ebenfalls private Webseite http://rotationcuration.com/ gibt weitere Infos zu der wachsenden Bewegung.“

Der gemeinsame Nenner und die persönliche Note

Gemeinsamer Nenner ist also immer eine Örtlichkeit, vorstellbar sind aber auch gemeinsames Thema, gemeinsames Ziel etc. Was den jeweiligen Account dann so besonders macht, ist, dass sich die persönliche Note des Twitterns von Sequenz zu Sequenz (das muss ja nicht immer eine Woche sein) ändert, ebenso die Perspektive auf das „Gleiche“. Dadurch entsteht ein umfassenderes Mosaik verglichen zu sonst üblichen Einzelaccounts. Netter Nebeneffekt: Man lernt den einen oder die andere Twittererin über serielles Team-Twittern kennen, auf die man auf den üblichen Wegen noch nicht gestoßen ist.

Gestaltung der Übergabe

Trotzdem scheint es nötig zu sein, einen „Kümmerer“ des Projektes zu haben, der den/die Neuen einweist, für Fragen zur Verfügung steht, einfach den Hut aufhat und das Heft in der Hand. Verantwortung für das Gesamtprojekt übernimmt. Im Falle von @weareffm seines Zeichens der @alexschnapper, große Respektbekundung und ein Danke dafür.

Synchrones Team-Twittern

Beim synchronen Team-Twittern, wie z.B. dem Account @howtomooc wird ein Account von einem Team zur gleichen Zeit befüllt. Das heisst, eigentlich weiss man nicht genau, von wem genau ein Tweet jetzt kommt. Das ist natürlich total intransparent. Und Transparenz ist (eigentlich) ein hohes Gut, zumindest in der Netzwelt. 😉

^ für Transparenz

Da man den Followern also gerne transparent machen möchte, wer jetzt genau vom Team gerade twittert, setzt man hinter den Tweet in der Regel ein ^ und ein Namenskürzel dahinter. Kürzel deshalb, damit nicht zu viele Zeichen verloren gehen. Denn immerhin sind manchmal 140 schon ganz schön knapp. Ich z.B. twitterere als ^mo, wie Monika.

Da über das Team-Twittern nicht alle Tweets z.B. des @howtomooc auf „meine Rechnung“ gehen … muss ich mich natürlich auf dem Laufenden halten, was auf dem Account so läuft. Immerhin soll dieser nach Außen hin immer noch in seiner Art als konsistent erscheinen/wirken. Die „Stimme“ @howtomooc sich möglichst nicht selbst widersprechen. Dies kann ich sichern durch z.B.

Nachlesen oder followen

Nachlesen heisst, bevor man sich hinreißen lässt, etwas mit dem Team-Account zu posten, zu retweeten oder zu kommentieren, erst einmal schauen, was die letzten abgesetzten Tweets denn so waren, und zwar soweit zurück, bis man wieder auf bekannte oder eigene stößt. Einfacher (will heißen schneller) geht’s natürlich, wenn man mit seinem Haupt-Account dem mit-kuratierten ohnehin folgt. Dann muss man nicht groß zurückscrollen, die Tweets sind dann ohnehin in der eigene Timeline aufgelaufen, es dürfte sich also um mehr oder weniger Bekanntes handeln.

Also alles gut. Nachgelesen und abonniert. War’s das dann jetzt?

Meta-Diskussion

Im Team synchron zu twittern funktioniert analog zu sonstigem Zusammenarbeiten im Team. Und das erfordert eben dann und wann mal eine Absprache, Sichtung der bereits abgesetzten Posts… und gegenseitiges (mündliches) Kommentieren, aus welchem Beweggrund diese dann und genau so abgesetzt wurden, wie das in die Gesamtstrategie passt (haben wir eine und wie sieht die aus?) und wie „erfolgreich“ im Sinne von dadurch bekommen Antworten, Retweets etc. die jeweils abgesetzten Posts so waren.
Klar. Übertreiben muss man das ganze mit dem Abstimmen nicht. Aber ab und zu mal praktizieren ist gut für die gemeinsame Strategieentwicklung… und fürs Teambuilding.

Na? Lust gemacht? Auch mal ausprobieren?

Falls ihr leider keine Frankfurter seid, könnt ihr es ja mal mit @I_amGermany probieren. Weitere laufende Aktionen sind auch hier zu finden. Nichts dabei? Dann hilft immer noch selber ein Gemeinschafts-Twitter-Projekt starten.

Viel Spass dabei wünscht
Eure m

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