20.15. Die Zeit, zu der früher die Tagesschau aus war, … und ich mich am Freitag als Kind auf einen gemeinsamen Familienfernsehabend freute. Anscheinend haben mich diese (tief) geprägt, denn noch heute, Jahre später (Jahre ohne Fernseher), fühle ich es immer noch, wenn mein Blick zufällig die 20.15 Uhrzeit rechts oben auf meinem Bildschirm streift.
20.15 Film schauen ist nicht mehr, wahrscheinlich wäre auch die Auswahl größer dafür weniger ansprechend. (Vorurteil! Wissen tue ich es nicht.) Freude haben soll aber. Und was macht einer mons7 abends/nachtens Spaß? Genau. Nachtbloggen. Finger auf der Tastatur in Stellung gebracht. Über ein knackiges Thema nachgedacht.
Exkurs: Wie ich (normalerweise) zu meinen Themen komme
Entweder über einen Schreibanlass, der mich (zugegebener Weise) emotional anspricht; dabei kann es sich um eine Blogparade, ein aufregendes Erlebnis oder einen schlichten Tweet handeln. Und während andere Quellen davor warnen, genau aus einer solchen Emotionalität heraus in die Tasten zu greifen, kamen genau so meine (wenigen besten) Posts heraus. (Mit besten meine ich solche, die ich a) auch nach einem halben Jahr noch verstehe… und die b) entweder eine kontroverse Diskussion vom Zaun gebrochen haben, oder - aus mir z.T. unerfindlichen Gründen - immer wieder angeklickt werden. Also das Gefühl, dass ich mich nicht alleine und nur kurzfristig mit diesen Gedanken herumschlage.
Oder aber über ein Thema, das mich über einen längeren Zeitraum hin beschäftigt, und ich irgendwann einmal das Bedürfnis habe, den jetztigen Stand meiner Überlegungen dazu zu einem Beitrag zusammenzufassen, damit ich diesen dann als Grundlage des Weiterdenkens nutzen kann, … und nicht immer wieder Gedachtes dazu neu denken muss, sprich, ich versuche über das Ausschreiben meiner Gedanken auf die nächste Stufe der Durchdringung der Thematik zu gelangen. Ein Beispiel für ein solches Thema ist der Komplex „Work-Life-Balance“ (oh wie ich dieses Wort leiden kann. Nicht) bzw. die (vermeintliche?) Abschaffung der Segmente beruflich vs. privat oder auch die Herstellung von Nähe und Distanz im Internet.
Gestern aber stand mir weder ein Anlass zur Verfügung, noch der Sinn nach einem „Konsolidierungsbeitrag“. Meine bis dato unbeweglich auf der Tastatur weilenden Finger wechselten deshalb klickenderweise zum nächsten Browsertab und formulierten einen Aufruf.
Ergebnis Themenfindung via #followerpower
Seid so gut, werft mir mal ein Stichwort/Thema herüber. Ich such‘ Bloginspiraton. #followerpower
— Monika E. König (@mons7) Mai 11, 2012
(iiiih… da fehlt ja ein „i“… na ja, sei’s drum.) Die Antworten riefen bei mir wieder einmal Erstaunen darüber hervor, trotz, dass ich es doch schon einige Male erfahren habe. Erstaunen darüber,
1. dass Antworten auf Fragen auf der einen Plattform Antworten auf ganz anderen Plattformen (und Kommunikationswegen) evozieren.
Schicke ich mein Anliegen mit #followerpower in die Twitterwelt, so erwarte ich in der Regel Antworten… oder besser gesagt ich erwarte sie nicht, ich erhoffe welche… so erwarte ich in der Regel von der Form her @-replies. Bekommen tue ich aber … einen bunten Strauss, und dies nicht nur inhaltlicher Art (siehe zu 2), sondern eben vielmehr auch der Form nach. Das können Facebook-Nachrichten sein, Hinweise auf meiner Pinnwand dort, Google-Plus-Anmerkungen, Anrufe, Twitter-DMs… und ja, auch die eine oder andere @-reply. (Ist einiges davon nicht so, wie auf eine E-Mail einen Brief zu erhalten?)
Dieses ganze Social Web mutet mir mittlerweile an, wie ein einziger (sic!) Kommunikationsraum. 😉
2. dass die Vielzahl der Antworten nicht ins eigene Erwartungsmuster passt.
Ja. So muss sich wohl das verantwortliche Team von Henkel für den Pril-mein Stil-Wettbewerb gefühlt haben, als auf der Suche nach einem Limited-Edition-Cover das mit dem Hähnchen drauf auf Platz 1 gelandet war. Und so landeten auch in meiner bzw. meinen (siehe 1) Inbox/-en Vorschläge, die mir, nun ja… eher ferner liegen.
Aber vielleicht wäre ja gerade das ein genau „richtiges“ Thema zum verbloggen. Aber jetzt konkret:
Meine Top 3, die mir thematisch eher nicht so liegen
Nr. 1 Politik und Wahlen
Nr. 2 Urheberrecht (darüber wird zur Zeit eh sehr viel geschrieben; ich könnte schwerlich Intelligenteres oder alternativ Dümmeres dazu schreibend produzieren, je nach eigener Positionierung 😉 )
Nr. 3 Skurilles Ereignis aus dem Schüler- und Schülerinnenalltag
@mons7Lehrer, die im Unterricht masturbieren vielleicht? 😉bit.ly/J3Xvrk #followerpower
— Christian Drossmann (@drossmann) Mai 11, 2012
Meine Top 3, die mich thematisch spontan angezogen haben
Nr. 1 Social Web Pathologien
Nr. 2 Wie macht man einen Open Workshop?
Nr. 3
@mons7 Kopplung verschiedener Social Media Accounts miteinander. Nutzen und Tools.
— Kristine (@KristineHonig) Mai 11, 2012
Und ich mache jetzt bestimmt keine Abstimmung, über was davon ich jetzt bloggen soll, denn dann gewänne am Ende noch…. die Politik und das Urheberrecht! 😉
Nein. Es wird…………. Überraschung! 🙂