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MOOCs und „Commitment“ - Bestandsaufnahme einer Beziehung zueinander

Da sinniere ich gerade über (m)ein „Commitment“ wenn’s um MOOCs geht… und schon schreibt die Dörte was ganz ganz Wahres und Eingängiges hier dazu.

Anmeldung als Selbstverpflichtung

Da ich mich beruflich viel mit selbstgesteuertem Lernen beschäftige und hier speziell mit Fragen der Selbstmotivation, der Lernaktivierung und des Zeitmanagements, weiß ich um das Potenzial, Verabredungen mit sich selbst zu treffen. Eine Anmeldung ist ein bewusster Akt, ein “Ich tu’s!”, der auch jenseits aller Öffentlichkeit auf das eigene Verhalten eine Wirkung hat. Diesen Effekt möchte ich evtl. gar nicht missen – vielleicht ist das sogar der alles entscheidende Grund, warum es eine Anmeldung für diesen MOOC-Maker Course geben muss!

Selbstverpflichtung durch Anmeldung

Und in der Tat bedeutet für mich individuell die Anmeldung auch etwas. Sie trägt mich zwar nicht zwangsweise durch die gesamte Zeit des MOOCs hindurch, jedoch macht sie, dass meine Teilnahme äußerbar wird. Denn wo sollte sonst der Beweis liegen, dafür dass ich - so zuvor oder ganz zu Beginn eines MOOCs - auch wirklich dabei bin/dabei sein werde?

Und ich gehe sogar noch einen Schritt weiter. Nicht nur macht sie meine Teilnahme aussprechbar, sie legt mir die (Ver-)Äußerung, die Verkündung im Social Web sogar nahe. Denn nichts liegt näher, als direkt und just nach einer Anmeldung zu einem MOOC dieselbe im Web zu verlautbaren.

Selbstverpflichtung durch Blogpost, was ich mir vornehme

Die Anmeldung stellt jedoch m.E. lediglich die formale Selbstverpflichtung dar. Eine inhaltliche wird bei den meisten MOOCs gleich zu Beginn empfohlen. So z.B. seinerzeit beim #opco11 unter den weiteren Aktivitäten zu Woche 1 hier: „Es ist die erste Woche, also nichts übereilen! Überlegen Sie, wie Sie selbst am Kurs teilnehmen wollen.“ In anderen MOOCs wird konkret über eine Aufgabe das explizit machen im Blog oder anderer Stelle angeregt. [Ich bin jetzt nur zu faul, ein entsprechendes Beispiel rauszusuchen. Man werfe mir eines via Kommentar zu und ich füge es umgehend hier ein.]

Selbstverpflichtung durch Sonderrolle

Eine solche Sonderrolle wurde meines Wissens erstmals durch Johannes Moskaliuk im Rahmen des #ocwl11 geschaffen, und zwar die Rolle der Paten. Als Patin habe ich mich sowohl für einen Zeitraum als auch damit gleichzeitig einem inhaltlichen Schwerpunkt verschrieben.

Eine verschärfte Form der sowohl inhaltlichen als auch formalen Selbstverpflichtung stellt es in diesem Sinne (auch) dar, sich beim #mmc13 als Impulsgeberin, Talk-Gast oder Reflektorin zu Verfügung zu stellen. [Die Rollen sind im Übrigen zum Nachlesen hier beschrieben.] Formal deshalb, weil hat man sich erst einmal bereit gestellt, steht man drin, im Programm. Und das ganz öffentlich (einsehbar). Inhaltlich deshalb, da der Beitrag einer bestimmten Woche zuordenbar/zugeordnet ist, ein Beitrag zur 2. Woche beschäftigt sich z.B. mit dem thematischen Schwerpunkt Didaktik von MOOCs. [Das ganze Programm und die Beitragenden kann man hier nachlesen.]

Selbstverpflichtung durch Zeitkonzept

Hierin bin ich nicht gerade eine Meisterin. Aber ich weiss, dass es das gibt und kenne Menschen, die dies mit großem Erfolg praktizieren. Es sind die Menschen, die eine drei viertel Stunde früher Morgens aus den Federn hüpfen (können) und diese dadurch gewonnene Zeit für Schreiben und Recherchieren nutzen. Und dann nach vier Jahren des fleissigen Praktizierens eine Doktorarbeit aus der Schublade ziehen. Oder auch jene, die sich Termine mit sich selbst in den Terminkalender eintragen.

Ansatzweise kenne ich das nur, in dem ich - bevor ich ein neues Projekt starte - mal einen etwas globaleren Blick auf meinen virtuellen Terminkalender werfe und prüfe, wie viele und große Freiplätze da noch vorhanden sind. Ist der in bestimmten Monaten zu „bunt“, sieht’s dann nämlich schlecht für zusätzliche Aktionen aus. Generell aber bin ich nicht der zeitliche Selbstverpflichter, sonder eine, die sich an den Sternen orientiert.

Selbstverpflichtung durch sonstige Ziele

Oder weniger poetisch ausgedrückt, ich denke an das Ziel/die Ziele, die ich mit (m)einer Teilnahme und damit meinem Einsatz an Energie in etwas erreichen möchte. Solch ein Ziel kann z.B. sein, etwas theoretisch und praktisch umsetzend zu erlernen, das ich auf meiner Arbeit einsetzen kann.

Fremdverpflichtung durch Community

Aber Selbst und ich ist bekanntlich nicht alles. Ganz oft kommt der Impuls von Außen, will meinen… von euch. Ein Thema kocht irgendwo im Netz hoch, dass auch mich in Wallung bringt. Ein kleiner unscheinbarer Tweet à la Du hast doch kürzlich auch darüber… oder na schau, der sieht das - im Gegensatz zu Dir - doch auch so… oder einfach eine schlichte Anfrage, dies oder das aus meiner Erfahrungsperspektive heraus zu erläutern bringt mich ins Schreiben.

Ohne Verpflichtung aber aus Lust am Thema und Beitragen heraus

Und manchmal - ganz selten und meist - wenn mir der Alltag ein bisschen Luft dazu lässt, packt mich die schiere Lust. Die Lust am Lernen, am Zusammenstellen, am Beitragen. Wenn mir jegliche andere Verpflichtung egal. Selbst die andernzeitig und anderweitige Selbstverpflichtung.

Ihr so?

Ihr so? Nehmt ihr euch auch selbst in die Pflicht, fühlt ihr euch im Verlauf verpflichtet, … oder empfindet ihr den Pflichtbegriff fin Verbindung mit selbst als ganz und gar unpassend?

… fragt sich bis heute Abend und euch

eure m

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