Nicht nur Lernen und Bildung in diesem Internetz, sondern auch eine minimalistische Lebensphilosophie sind/ist meine Leidenschaft/en. Geneigte Leserin erlaube mir deshalb einen kleinen Exkurs in diese meine (auch) Welt. Und dies nicht ohne Anlass.
Ein Buch - meine Inspiration
Bücher waren schon immer meine Inspiration. Bisher jedoch noch kein Kochbuch. 😉 Just heute Morgen ist das von mir am Wochenende bestellte Kochbuch von Lisa Pfleger eingetroffen. Lisa Pfleger, die Autorin, das ist die vom Experiment Selbstversorgung. Und dort vom Blog aus habe ich das Kochbuch auch geordert. Und bin davon wirklich überrascht worden.
Mein minimalistisches Begehr
Denn mein minimalistisches Begehr umfasst nicht nur
a) mich darüber schlau zu machen, wie ich mein eigenes Leben konkret nach dieser Haltung gestalten könnte (Audio-Info z.B. hier im Minimalismus PodCast, oder via Video da bei Mark Ritter),
b) wie ich mich mit Menschen ähnlicher Haltung vernetzen könnte (z.B. über das Minimalismus-Blogger-Treffen im Juli),
c) wie ich konkrete Aspekte meines Lebens dazu angehen könnte (wie hier z.B. über das #projekt333, das ich im Moment lebe), … sondern eben auch,
d) wie ich mit möglichst wenig Zutaten lecker kochen kann (anstatt die Mittagspause in der Kantine zuzubringen). Hier glaubte ich, das Büchlein „Kochen mit bis zu 5 Zutaten“ selbst wohl erst verfassen zu müssen. Nicht unter diesem Titel, sondern eben unter „vegan, regional, saisonal“ kam mir aber gleichwohl jenes jetzt unter.
Meine Art von Selbstversorgung
Zwar versorge ich mich gemüsetechnisch nicht selbst. Ich habe meine liebe Müh und Not, das kleine Stückchen Garten vor dem Haus auf Vordermann zu halten. Obwohl es mit ein wenig Glück, auch dieses Jahr wieder Zucchini und Kürbisse hergeben wird. Und vielleicht zählen ja auch irgendwie die Kräuter auf dem Sideboard dazu.
Dafür haben wir jetzt nur wenige Meter entfernt - und das ist eine wahrliche Bereicherung der Ecke Frankfurts, in der ich wohne - einen kleinen aber feinen Bio-Laden. Dort kann man sich ganz unverpackt auch mal nur zwei Mohrrüben packen, und auch anderes Gemüse mal eben auf dem Heimweg mitnehmen. Das fühlt sich ja fast wie grade geerntet an. 😉
[Wie schaut’s eigentlich mit euch aus? Organisiert ihr eure Essenversorgung über den Tag eher via Kantine und Restaurant-Betriebe um die Ecke auf Arbeit, nehmt ihr euch was mit, oder esst ihr einfach lieber abends?]
Inspiriert zu was?
Inspiriert hat mich das Durchblättern des Bändchens gleich mal dazu, ein ganz einfaches Abendmahl von früher zuzubereiten. Das zwar nicht im Rezepte-Fundus vorhanden, aber gleichwohl in die Reihe der Rezeptvorschläge passend. Gebackene Zwiebelringe mit Apfelstückchen auf Bauernbrot. So einfach wie lecker. (Auch) das wird es jetzt wieder öfter geben.
Weitere Postings zum Minimalismus
Beim nächsten Mal geht’s wieder #mooc ig weiter, falls das Thema Minimalismus, einfacher leben, Downsizing & Co. in meinem Leben wie in diesem Blog überhand nehmen sollte, werde ich wohl drüber nachdenken, eine eigene Spielwiese dafür aufzumachen.
Schon jetzt ein wunderschönes Wochenende mit Zeit und Muße für eure Leidenschaft(en) wünscht
„Our aim is twofold. We need to precisely describe a MOOC and we need to easily assign a type to it.“
QUELLE
Roselle, M.; Caron, P.A.; Heutte, J. (2014): A typology and dimension of a description framework for MOOCs. Author Manuscript. Published in European MOOCs Stakeholder Summit 2014, eMOOCs 2014, Lausanne.
Für alle, die’s selber (oder nach-)lesen wollen, einfach <hier> zum PDF klicken, eine Präse dazu auf Slideshare habe ich auch noch <da> gefunden.
WELCHE FRAGE WIRD HIER EIGENTLICH BEHANDELT?
Das ist das schöne an der Wissenschaft, viele Menschen stellen sich zur gleichen Zeit ähnliche Fragen,… und es gibt aller Orten Ansätze und Bemühungen, die kollektiv aufgeworfenen Fragen zu beantworten. Man kann sich aufeinander beziehen, voneinander lernen, gemeinsam an etwas arbeiten und ein Feld weiterentwickeln.
Eine der Fragen rund um MOOCs (die auch mich interessiert), wurde hier im Blog schon einmal aufgeworfen. Könnte man nicht ein Raster entwickeln, über das sich MOOCs einordnen und beschreiben lassen? Vielleicht ein feineres, als das grobe xMOOC vs cMOOC? Eines, das der weiteren Forschung und Bemühung ums Thema nützlich?
WARUM IST DIE FRAGE EIGENTLICH RELEVANT?
Für was es genau nutzen könnte, das haben Rosselle, Caron, & Heutte gleich vorangestellt. Und das gleich in fünffacher Weise. Zunächst ließen sich tatsächlich stattfindende (oder in der Vergangenheit stattgefundene) MOOCs untereinander besser vergleichen. Man könnte MOOCs an sich besser mit anderen Lehr-Lern-Angeboten kontrastieren, drittens besser beurteilen, ob man Ergebnisse aus anderen verwandten Forschungsgebieten auf MOOCs übertragen könnte, viertens „it could enable us to capitalize on-MOOC research results themself“, was auch immer das heißen mag. Man helfe mir hier. Last but not least hülfe solcher Art Beschreibung, neue MOOCs zu entwickeln, laufende zu beforschen.
WARUM DAS GAR NICHT SO EINFACH IST
Das Vorhaben sei aber nicht ganz so einfach, so die Autoren. Da verschiedene wissenschaftliche Disziplinen ihr ureigenes Interesse am Feld hätten, wäre es schon sinnvoll, für all diese einen Vorschlag der Kategorisierung und Beschreibung zur Verfügung zu stellen, damit man sich interdisziplinär besser befruchte, und nicht jeder unabhängig voneinander die eigene Suppe kocht. Die logische Folge daraus aber, dass Vieles (viel zu Vieles) aus all diesen Perspektiven berücksichtigbar, eine Auswahl tut also gerade deshalb gut und Not. Und dann seien ja nicht nur Wissenschaftlerinnen, sondern noch ganz andere Interessenten zu beglücken, die man ja auch nicht (ganz) vernachlässigen wolle - wahrscheinlich um (öffentlichkeits-)relevant zu sein, über die wissenschaftliche Community hinaus.
WAS ES SCHON FÜR TYPOLOGIEN GIBT
Natürlich schauen sich die Autoren erst einmal um, was es schon gibt, auf dem Markt der MOOC-Typologien. Und da gibt es in der Tat so einiges.
1. Die xMOOC vs cMOOC-Front. Welcher Seite ich bei dieser Unterscheidung, so sie aufgeworfen, angehörte, ist euch ja eh klar. Die beiden Formen haben sich vom Zeitablauf her nacheinander entwickelt. Zuerst war der cMOOC da, auch wenn das in den Veröffentlichungen zu xMOOCs ganz oft ausgeblendet wird, da fängt die Geschichte der MOOCs meistens 2011 an, den ersten MOOC in seiner Original-Form und mit dem Acronym bezeichneten, der fand aber schon 2008 statt. Aber auch das wisst ihr ja schon.
2. Eine weitere Unterscheidung ist schon etwas erweitert und nimmt die Art und Weise in den Blick, wie der Veranstalter den MOOC konzipiert und gedacht haben. Neben dem xMOOC, der die Inhalte, die „vermittelt“ werden sollen, in den Blick nimmt, gibt es eine weitere Form, den tMOOC, bei dem es um „tasks“, also Aufgaben, ein Tun geht, die Kompetenz wofür dabei entwickelt werden soll, und dann noch die wieder Ursprungsform, der cMOOC, bei dem es ums Netzwerken gehe.
3. Als drittes stellen die Autoren die Typologie von Clark vor; hier werden acht Typen von MOOC unterschieden, ich fand’s jetzt nicht SO aufschlussreich, wer mag, soll selber nachlesen. Hier ist zu diesem Zwecke das Paper nochmals verlinkt. Beispiele für von ihm verwendete Begriffe sind MiniMOOCs, cMOOCs, Adaptive MOOCs, oder auch SynchMOOCs.
4. Der vierte Aspekte bezieht sich auf die Offenheit vs. Geschlossenheit von MOOCs, wobei hier Abstufungen von (ziemlich) ganz offen bis zu (ziemlich) ganz geschlossen vorgenommen werden. Bezeichnet werden die MOOC-Formen hier als cMOOC, iMOOC und xMOOC.
EXISTIERENDE TYPOLOGIEN IN DER PRAKTISCHEN ANWENDUNG
Die vorgestellten Typologien nun wurden an vier real stattgefundenen MOOCs gemessen und ausprobiert. Mit nicht ganz befriedigendem Ergebnis. Der erste Vorschlag hat funktioniert, jedoch verbleiben zu viele Unterschiede zwischen den MOOCs, die aber in die gleiche Kategorie gesteckt werden. Ähnliches Problem beim zweiten Kategorisierungs-Vorschlag. Beim dritten Vorschlag kann man die MOOCs mehreren Kategorien zuordnen (nicht gut), den vierten Vorschlag finden die Autoren ungeeignet für eine Typologie, eher geeignet für „a description framework“, ein - ich nenne es jetzt mal - Beschreibungsraster.
VON BEREITS EXISTIERENDEN TYPOLOGIEN (TEL*) ZU EINEM EIGENEN VORSCHLAG
Um es hier kurz zu machen. Es werden weiters noch Typologien, Technology Enhances Learning zu beschreiben vorgestellt, und dies alles nun genutzt, um einen eigenen Vorschlag zu machen. Und der eigene Vorschlag der Autoren (also im Grunde der Punkt, der im Artikel gemacht wird), der ist - hehe - wohl auch einen eigenen Blog-Post wert.
INSGESAMT UND UNTER’M STRICH
gefällt mir der Artikel. Er ist gut strukturiert. Und strukturierte Ausarbeitung haben so etwas klar geordnetes, so etwas den Geist klärendes. Trotzdem ist das Thema mitnichten noch an seinem Ende angelangt.
Schon eine ganze Weile weilt der von Schulmeister herausgegebenen Band zum MOOCen in Form eines pdfs sowohl auf meinem Desktop als auch neuerdings meinem Reader. Und auch das eine oder andere Mal habe ich hineingestöbert, die meisten Beiträge entsprechenden allerdings jetzt nicht so meinem Interessenfokus, als dass ich diese von vorne bis hinten und wieder zurück verschlänge. Außer dem einen.
Quelle
Haug, S.; Wedekind J. (2013): cMOOC - ein alternatives Lehr-/Lernszenarium?; in: Schulmeister, R. (Hg.): MOOCs - Massive Open Online Courses. Offene Bildung oder Geschäftsmodell? Münster, New York, München, Berlin: Wamann, 161-207.
Was mich besonders daran angesprochen hat
Huch, auch hier, der Verweis auf meinen Lieblingsartikel. 😉 Da gefällt mir der vorliegende aber schon mal um ein Vielfaches besser. Was mich besonders daran angesprochen hat? Zitierfähig. UND es geht um cMOOCs. Trotzdem wird klar, wie wenig von gerade sich entwickelndem/sich schon entwickelt habendem Wissen in zitierbare Veröffentlichungen bereits eingeflossen ist. Es fehlt z.B. an einer Abhandlung, was denn jetzt daran fehlt, den Konnektivismus zu einer Lerntheorie weiterentwickeln zu können (falls das geht) bzw. keiner hat ihn bisher dahingehend weiterentwickelt. Es gibt keinen Beitrag, der mal ganz sauber entwickelt, wo xMOOC und wo cMOOC zu verorten… und aufgrund welcher auf der Obefläche Ähnlichkeiten beides immer in einen Topf geworfen wird. Aber es gibt ja immerhin gute Blogartikel dazu.“Insgesamt liegen wenig Forschungsergebnisse zum Thema Interaktion in MOOCs vor. Wie viel Vernetzung und Interaktion findet tatsächlich in cMOOCs statt? Wie sieht die Interaktion“ (187) aus?
Gefallen haben mir des Weiteren die geballte systematische Zusammenfassung der Stolpersteine auf Veranstalterinnen-Seite und Teilgeberinnenseite (dazu gleich drunter kurze Zusammenfassungen)… und das schmucke Literaturverzeichnis, an dem ich mich noch ein bisschen abarbeiten werde.
Stolpersteine Veranstalterinnen (vgl. 181ff.)
„Sie betreffen insbesondere die Organisation der Kurse und das Rollenverständnis der Veranstalter, die Bewältigung der hohen Teilnehmerzahlen, die Berücksichtigung der Diversität der Teilnehmenden, die Unterstützung der Vernetzung aller Beteiligten und nicht zuletzt die Sicherung der Qualität des Kursangebots.“ (181)
Ja. Ja! JA!
Ergo: Die idealen Vorstellungen, die frau so hat, zum cMOOCen, das sind also genau auch und gerade die Herausforderungen.
Stolpersteine Teilgeberinnen (vgl. 190ff.)
Das sind vor allem die großen Anforderungen an selbstgesteuertes Handeln, an Selektions- und Methodenkompetenz der Teilgeberinnen. Aber auch die Überwindung der Hemmschwelle, öffentlich zu werden, sich öffentlich zu zeigen und äußern. Und nicht zuletzt die Zeit aufzubringen, die es fürs MOOCen eben auch braucht. (vgl. 190)
JA! Genau!
Was sonst noch so davon zu erfahren ist
Einen Überblick über bereits stattgefunden habende MOOCs. Einen kleinen Einblick, in was Konnektivismus, von dem alle reden, denn so sein könnte. Der Erinnerung, an Aktivitätsmuster in MOOCs.
Konnektivismus - (was ist) die „Lerntheorie“ hinter dem Ganzen?
Auf etwa 5 Seiten (162-167) gehen die beiden auf den Konnektivismus ein. Konnektivismus, wie ich den von da aus verstanden habe im Folgenden. Lernen wird dabei im Grunde nicht zwangsweise ans Individuum gebunden betrachtet, sondern der Blick wird auf „Verknüpfungen“ (spezialisierter Informationseinheiten) gelenkt. Wissen also im Netzwerk verortet, Lernen wird über „Technik“ möglich.
Das Individuum. Kompetent ist ein Individuum insofern dann, wenn es fähig zur Mustererkennung, Verbindungen nachvollziehen kann und Transferdenken draufhat. Es begehrt Aktualität, lernt darüber, indem es Entscheidungen trifft. (vgl. 162f.)
Das Lernen. „Für Siemens ist das Lernen damit nicht länger eine individuelle Aktivität: Wissen ist verteilt über Netzwerke und die Verbindungen in bzw. die Verbundenheit mit Netzwerken führt zu Lernen.“
Da sich das wirklich nicht nach ausgegorener Lerntheorie anhört, entscheiden sich die beiden Autoren auch dafür, den Konnektivismus als pragmatisches Konzept anzusehen, einen MOOC als Beginn einer Community (vergleichbar mit einer CoP), sich sich mit dem Ende wieder auflöst.
Aktivitätsmuster in MOOCs
(Mustererkennung, s. oben 😉 ). Was ist in konkret schon mal versucht habe hier zu beschreiben, ist auf einer höheren Abstraktionsebene als Aktivitätsmuster erkennbar. Und ähnelt doch sehr stark dessen, was wir als Wissenschaftler so tun, wenn wir z.B. an einer Dissertation herumschreiben. Wir sammeln erst einmal sämtliche Quellen, die wir so zum Thema finden können, wir vermischen einzelne miteinander, um was Neues dabei entstehen zu lassen, wir verwenden das dann für unsere Zwecke/Argumentation, … und spielen es letztendlich an die „Wissenschaftsgemeinde“ wieder zurück. (vgl. dazu 165f.)
Also raus aus den Puschen, ein Neues Jahr, neue Chance, sich vertieft mit den Themen unserer Leidenschaft auseinandersetzen. Will heißen… selber lesen. 😉
Ja. Ich gebe es zu. Es nervt. (Fast) jeder Vortrag, den ich zu MOOCs höre, fast jede Präsentation, die ich zu MOOCs durchklicke, alles und jedes beginnt mit einem Verweis auf einen Artikel in der The New York Times.
Welcher Artikel?
Es muss wohl der vom 2. November 2012 gewesen sein, mit der Überschrift „The Year of the MOOC“, verfasst von einer Laura Pappano. Hier ist im Übrigen der gesamte Artikel in pdf-Form einzusehen.
Warum nur ein Zeitungsartikel?
Ich versteh’s nicht. Nicht wirklich.
Vielleicht, weil einfach keine geeigneten fundierten wissenschaftlichen Artikel zur Verfügung stehen? Bzw. die zu wenig populär-wissenschaftlich verfasst?
Es mag sein, weil - obwohl Zeitungen aller Orten im Internet ein langsamer bis schnellerer Tod prophezeit - immer noch eine recht hohe Auflage beschert. Ich habe ein bisschen herumrecherchiert… und denke, die Auflage könnte so bei 1,5 Mio. liegen. Wobei bei solchen Zahlen nichts darüber gesagt, wer auch nur die Überschrift, geschweige denn den Artikel nicht nur überfliegt sondern sich tiefer lesend darauf einlässt. Ich denke nur an die Zeiten, als ich noch Zeitung las. Am intensivsten - warum auch immer - beschäftigte ich mich als Kind mit den Todesanzeigen. Später kamen noch die Stellenanzeigen hinzu.
Es muss wohl also die Tatsache sein, die den Verweis so populär sein lässt, dass was über MOOCs in einer altehrwürdigen Zeitung steht (was die Sache an sich wichtig macht). Nehmen wir aber einmal an, an dem Artikel ist mehr interessant, als nur die Auflage und die Überschrift. Was könnte das sein?
Und was steht jetzt drin, in diesem Artikel?
Zunächst werden da die x-Initiativen der MOOC-Fraktion angezählt. Die da wären edX und Coursera. Weiter unten wird Udacity hineingeworfen. [Nein, verlinke ich nicht, könnt ihr euch aus dem Artikel selber rausklicken.] Kein Wort von Downes und Co. oder vielleicht ganz versteckt in dem Nebensatz „MOOCs have been around for a few years as collaborative techie learning events“. (S. 1) Collaborative techie events. So.
Alsdann kommt die Erklärung, was denn so ein MOOC sei. Und das ist laut dem Artikel Folgendes. Ein Online-Kurs, bei dem der Professor wegen Teilnehmermasse sich nicht um alle kümmern kann, weswegen die Mitstudierenden einander bewerten. Es sollen damit Bildung, Spass und Netzwerken zu eins werden, wobei eine zentrale Rolle die Video-Vorlesung einnehme. Nach diesen Häppchen gebe es in der Regel ein Quiz, das automatisiert korrigiert werde, Betrügereien dabei seien an der Tagesordnung. Reaktionen darauf: beaufsichtigte Prüfungen. Nur ein Bruchteil der Teilnehmer löse auch nur eine erste Aufgabe, wenige bekämen einen Schein, ausgestellt natürlich nicht von einer Elite-Uni, sondern dem jeweiligen Prof., der den Kurs anbiete. (vgl. S. 2)
Hoffnungen auf die heilbringende Wirkung von Bildung für die letzten Ecken der Welt haben sich bisher nicht erfüllt, die Teilnehmer seien doch hauptsächlich Einheimische mit Abschluss. Obwohl abgeschlossen habende Teilnehmer vom Kursniveau angetan waren, fehle es an der Interaktion zwischen Dozent und Teilnehmer - qua Masse. (vgl. S. 3)
Auf die Rolle von Offline-Gruppenbildung wird in wenigen Sätzen eingegangen, ebenso darauf, dass jemand der gut in seiner Fachdisziplin ist nicht unbedingt gut in (MOOC-)Lehre sein muss. (Vgl. S. 4) Auf Seite 5 musste ich mal richtig lachen, weil da ein „vice president for content development“ zitiert wird. Auf S. 6 geht die Journalistin auf die Problematik von Peer grading (beinahe hatte ich unabsichtlich poor grading getippt 😉 ) ein. Ebenso auf jenes hochschultypische Problem, wie man denn jetzt mit dem MOOCen die Credits zusammenbringe.
Alles schön und gut angerissen. Aber alles eben nur x. Und natürlich - weil Journalistenwerk - ohne Hinweise auf weiterführende und tiefergehende Quellen.
Mein persönlicher Entschluss
Nein, ich nehme mir hiermit für 2014 vor, diesen Artikel NICHT zu zitieren. Und zwar deshalb, weil er - so man ihn mal durchliest - eine Perspektive auf „das Ding MOOC“ wirft, die so gar nicht meine ist.
Falls ich mich jedoch doch mal hinreißen lassen sollte, den Times-Artikel doch noch zu zitieren… na dann kann ich zu den inhaltlichen Details wenigstens flugs hier im Blog nachschlagen.
Auf weitere aufschlussreiche Beiträge und Kommentare hier im Blog im Jahre 2014,
Auf den Originaltext hier zugreifen. Mangels eines mich derzeit interessierenden MOOCs, mache ich mir ein paar Gedanken zum MOOCen generell, lese neuere und ältere Veröffentlichungen nach. Ist eine Veröffentlichung einige Jahre alt, wie jene, die ich euch hier vorstellen mag, befällt mich ein nagender Zweifel. Hat sich die MOOC-Welt nicht allzu schnell - zu schnell - entwickelt, als dass Erkenntnisse aus 2010 noch ihre Gültigkeit behalten haben könnten? Nun ja, ohne diese zu überprüfen, wird es immer ein vages Gefühl bleiben.
Um welche Veröffentlichung geht’s eigentlich?
Die Veröffentlichung, die zwischen den Jahren meine Aufmerksamkeit gefesselt hat, ist jene, die sich tatsächlich mit der Teilnahme am ersten MOOC, dem CCK08 beschäftigt. Und zwar mit den Idealen einer Teilnahme, aber auch den Realitäten.
Die drei Autorinnen waren dabei. Also drei der über 2.200 eingeschriebenen Mitmacherinnen, von den 24 Studierende waren, die Credits wollten,… und von denen letztendlich 150 aktiv in der Diskussion involviert geblieben sind. (vgl. 266) Bei der Untersuchung ging es nun darum die Schlüsselaspekte eines MOOCs konnektivistischer Art mit den Realitäten abzugleichen.
Schlüsselaspekte eines MOOCs konnektivischer Art
Diese Schlüsselaspekte sind (bezogen auf Downes 2007, 2008 und 2009) fünferlei, und zwar
„autonomy“ … was soviel bedeutet, dass Teilgeberinnen selbstbestimmt sind in Aspekten wie… wo sie lernen, wann, wie, was und mit wem. (vgl. 267)
„diversity“ …
„openness“ … was soviel bedeutet wie dass alles was zum Kurs gehört öffentlich und frei im Web verfügbar, aber auch die implizite Erwartung, eigene Beiträge in dieser Form zu Verfügung zu stellen. (vgl. 268)
„connectedness“ …
„interactivity“ …
Methodisches Vorgehen, das zu tun
Es war ein rechter Methodenmix, um zu den Daten zu kommen. Dieser Bestand aus einer Online-Umfrage, dem Suchen im MOODLE-Forum und den Blogs, und dann dem Anmailen von insgesamt über 300 aktiven Teilnehmerinnen, von denen 90 antworteten. (vgl. 269) Und was ist aus diesen eMail-Interviews rausgekommen?
Erkenntnis
Das was an Erkenntnis im Artikel ausgeführt und mit Original-Zitaten belegt, wird vorne im Abstract auf den Punkt gebracht.
„The research found that autonomy, diversity, openness and connectedness/interactivity are indeed characteristics of a MOOC, but that they present paradoxes which are difficult to resolve in an online course. The more autonomous, diverse and open the course, and the more connected the learners the more the potential for their learning to be limited by the lack of structure, support and moderation normally associated with an online course, and the more they seek to engage in traditional groups as opposed to an open netword. These responses constrain the possibility of having the positive experiences of autonomy, diversity, openness and connectedness/interactivity normally expected of an online network.“ (266)
Es lohnt sich im Übrigen - für Interessierte - sich die ausführliche Darstellung dieser Kürzestform zu Gemüte zu führen.
Persönliche Schlussfolgerung?
Ein zuviel an Freiheit, Verschiedenheit, Offenheit ist nur für solche Menschen befreiend und vorteilhaft, die sich selbst schon Strukturen zu lernen angeeignet haben. Für (viele) andere tut Einschränkung (und Anleitung?) (aber in welcher Form?) gut, fraglich ist wie gesagt nur noch, wie man dies am besten tut.
Aber so ist das, und das könnt ihr euch ja denken, mitnichten gemeint.
Aber von vorne.
Was drin steht, im Büchlein
Im Grunde ist es dreigeteilt. Teil 1 beschäftigt sich damit, woher es denn kommt, dass dieser geheime Vertrag, den man glaubt mit seinem Arbeitgeber zu schließen nicht mehr gültig ist. (Also das ist jetzt alles in meinen Worten und meiner Interpretation.) Teil 2, wie Menschen damit umgehen. Also sich anpassen und „unten“ bleiben, sich anpassen und aufsteigen soweit es eben geht oder auch seine Nische suchen und „aussteigen“. Zumindest wiederum soweit möglich und vor allem genehm. Da laut der Autoren alles keine wirklichen Lösungen sind, haben sie Teil 3 verfasst. Und da wird’s interessant. Hier werden alternative bzw. erweiterte Fragen zu den im Wirtschaftsleben üblichen gestellt. Nur ein Beispiel. Wir suchen ja gerne nach „Best Practices“. Die erweiterte Frage hierzu ist lt. Autoren-Team: „Voranschreiten ins Unbekannte?“… Witzigerweise nennen Sie das Unbekannt hier Neuland. ;).
Und der dritte Teil der Ausführungen hat auch die ganz subjektive Erkenntnis, die ich rausgezogen habe, inspiriert.
Was ich rausgezogen hab, an (aufgefrischter) Erkenntnis
Erweitere Deinen persönlichen Spielraum, da wo Du bist. Dieses pure Aussteigertum preisen sie nicht gerade an, vielmehr regen sie an, den eigenen Spielraum da wo man eben gerade ist, erst einmal wahrzunehmen, auszureizen. Sehr sympathisch. Beschränken tut einen nämlich nicht lediglich das Umfeld, sondern oft auch der eigene vorauseilende Gehorsam. Widerstand gefühlt, bei diesen Zeilen? Dann mal selber ausprobiert!
Beginne bei Dir, Dein Verhalten zu ändern. Über andere zu lamentieren, Verhaltensänderung einfzufordern ist einfach. Sich selbst anders zu verhalten, obwohl man damit evtl. meint sich selbst zu übervorteilen, schon schwerer. Also, falls ich mal wieder lamentiere, demnächst…. verweist und verlinkt mich einfach hierher. 😉
Handle! Was natürlich schwer ist für Akademiker (wie ich es halt auch bin). Die durchdenken gerne alles. Theoretisieren darüber. Beobachten lieber die andern beim Handeln, das sie dann empirisch auswerten. Weil auswerten macht halt soviel mehr Spass, als selber scheitern. 😉
Zwar war für mich wie gesagt nur ein Drittel des Bändchens relevant. Aber die anderen zwei Drittel sind auch wiederum irgendwie notwendig, um den Kontext des Geschriebenen zu schaffen. Und es wird auch viel geliehen von Geistern, die eh‘ in unserem Umfeld herumgeistern. Wie dem Gunter Dueck. Das macht es aber schon wieder vertraut klingend. Es ist so ein Buch, das in mir unbekannteren Welten mit mir (eigentlich) Bekanntem Aufruhr macht. Sie machen im Grunde genau das, was sie selbst beschreiben, nicht nur ihr eigenes Ding, sondern erzeugen damit auch noch Resonanz dabei - will (auch) heißen, verdienen Geld damit.
Warum und wann Du es lesen solltest
Lesen solltest Du es, wenn Du eh‘ schon auf dieser Spur bist und noch ein bisschen Motivation hinterher brauchst. Dann aber - wie gesagt - nur den letzten Teil. In diesem Falle schenke ich Dir das ausgelesene (!) (und so sieht es auch aus!) Bändchen gerne. Einfach entsprechenden Kommentar im Kommentarfeld unten.
Oder wenn Dir der Blog-Post (obwohl Du mich sonst gerne liest 😉 ) so gar nichts sagen will. Dann aber am Besten von vorne durchlesen.
Ein lesereiches Wochenende überhaupt euch da draußen wünscht
Eure mons7 (aka Monika E. König)
Ach ja und P.S.:
Falls ihr die Autoren erst mal auf Twitter verfolgen mögt, dann hier entlang.
Und P.P.S.
Falls ihr es wirklich selbst erstehen wollt, gerne mit Obulus an mich, über folgenden Klick.
Ich habe mein Urlaubs-Leben im Blitzlicht ja schon auf Twitter veröffentlicht. Regen. McBookAir (mit Kaffe mit Milch) ertränkt. Nicht mehr wiederbelebbar. Wackliges W-LAN. Und überhaupt.
Und da einem in solcher Situation nicht mehr zu helfen ist, muss man sich halt anderweitig zu helfen wissen. Mit guter und alter Literatur. In meinem Falle, Der große Gatsby von F. Scott Fitzgerald.
Zur Story in Kürze
Gatsby, Party auf Party schmeissender Reicher ungeklärter Herkunft (also sowohl seiniger als auch seines Geldes) auf geheimer Mission, seine erste Liebe (mittlerweile verheiratet und mit Kind, das aber nur sehr untergeordnete Rolle in ihrem Leben spielt) zu(rückzu)erobern. In zugespitzter Situation, in der offensichtlich wird, dass ihm das nicht gelingen wird, wird er - glücklicherweise? - in seinem Swimming-Pool zuletzt erschossen. Seine Beerdigung - entgegen seiner Partys - eher schlecht besucht.
Weitere Mitspielerinnen
Da gibt es den Tom (auch reich) und seines Zeichens Ehemann der Begehrten. Begehrter Name ist Daisy.
Dann gibt es noch den Erzähler (Nick Carraway) sowie seine mit der Zeit Freundin werdende (namens Miss Baker) und eigentlich Freundin von Daisy.
Und Myrtle (Geliebte von Tom (siehe ganz am Anfang)) und deren apathischen Ehemann (der letztendlich Gatsby erschießt).
Ihr seht, wie in den SoMe. Jeder ist irgendwie mit jedem irgendwie verwickelt. 😉
Was mir daran gefallen hat
Die Sprache. Wie ihr ja schon im Blog bemerkt, liebe ich Wortspielereien. Also mit Worten zu spielen meine ich. Zwei- und Dreideutigkeiten. Je nach dem, welche ich als Leserin heraus(zu)lesen (ver)mag. Einschübe und Einklammerungen. Aber die vollendete Sprachkunst beherrsche ich gleichsam nicht. Mein Dahingeschriebenes wenig vergleibar mit unvergleichlichen Sätzen wie den Folgenden. Herausgesucht als Schmankerl zum Anfüttern für euch.
„Ich sah wieder meine Cousine an, die mir mit ihrer leisen, erregenden Stimme Fragen zu stellen begann. Sie hatte eine jener Stimmen, denen das Ohr so aufmerksam folgt, als wäre jeder Satz eine Melodie, die nie wieder gespielt werden wird. Ihr Gesicht war traurig und schön mit hell strahlenden Dingen darin, hellen Augen und einem hellen, leidenschaftlichen Mund - aber in ihrer Stimme schwang eine Erregung, die Männer die sie einmal gehört hatten, nicht mehr vergaßen: ein bezwingender Singsang, ein geflüsterstes „Hör mir zu“, eine Andeutung, dass sie gerade erst aufregende, lustige Dinge getan hatte und aufregende, lustige Dinge auch in der nächsten Stunde bevorstanden.“ (S. 19)
Analogien
Neben der Sprache suche ich nach Geschichten, die mir selbst zustoßen könnten. Das macht den Inhalt i.d.R. für mich besonders spannend. Weshalb ich wahrscheinlich auf sowas wie … wie heisst diese Reihe von Rowling noch gleich? … sowas von gar nicht stehe. Nun ja, bei einer Novelle, die in den 20ern des letzten Jahrhunderts spielt, wohl auch nicht so einfach. Und doch. Es finden sich zumindest die eine oder andere Analogie.
DieParty
Das Social Web kommt mir doch - zumindest so ich (m)einen verregneten schwarzen Tag ohne McBookAir habe, vor wie eine riesige Party. Mit den entprechenden Vor- und Nachteilen. Es macht (meistens) Spass. Man findet aufgrund der Vielzahl und Verschiedenheit der Menschen immer jemanden mit einem gemeinsamen Thema oder Haltung. Manchmal entsteht daraus mehr. Ein Projekt, sonstige Zusammenarbeit. Aber. Gesprächsthemenprioritäten manchmal fehlerhaft gesetzt. Aufgrund des Umfeldes. Manchmal ist es zu laut, zu geschäftig. Und manchmal vernebelt der Alkohol die Sinne.
Die Antreiber
Unsere Antreiber sind oft nicht offen ersichtlich. Und liegen in der Vergangenheit. Wir tun also moderne Dinge, reißen Projektchen, füllen damit aber oft genug Gräben in uns, die in der Vergangenheit (auf)gerissen wurden. Unser Tun ist also - so modern es auch den Anschein nehmen mag - oft nicht aufs Jetzt und die Zukunft gerichtet.
Ein Buch das in der Tat (auch) dazu anregt, mal die eigene intrinsische Motivation zu hinterfragen. Und dann weiterzumachen.
Einpacken
Zuletzt die Erkenntnis, die wir auf - fast - jeder Beerdigung haben. Das Trüppchen der Anwensenden ist kleiner als gedacht, deren Struktur überraschend und gar nicht so wie zuvor gedacht. Schon schade, dass man es dem, wem man am Herzen liegt nicht, nicht auf der Stirn gestempelt ansehen kann. Bzw. der oder dem es erst dann offenbar wird, wenn die Party vorbei ist.
Wer das Bändlein als eigene Urlaubslektüre (gerne verscheinke ich aber auch meins an die anfragende Erstkommentatorin unten) eh‘ über Amazon kaufen wollte, klicke auf folgendes Bildchen, dann habe ich auch noch was davon.
Herzlich aus einem verregneten und verlesenen Urlaub
Tolle Sache. Die Übersicht mit den verlinkten YouTube-Aufzeichnungen. Klasse. Nächstes Jahr werde ich nur noch networken, und inhaltlich einfach alles nachschauen. 😉
Wie z.B. den Vortrag von Daniel Bröckerhoff. Der als @doktordab twittert. Auch mal schaun?
Da zählt er ganz zu Anfang 10 Grundsätze von Open Journalism auf (die er von @alanrusbridger hat). Die ich hier mal in Kürze und eigenen Worten wiedergeben mag. Und sogleich kommentieren, dass wir das doch in der Art eh‘ schon alle machen. So als Blogger. Heisst das, wir sind alle Open Journalists, nur dass uns keiner dafür bezahlt? Der einzige Unterschied also der des Vergütetwerdens?
10 Grundsätze
#1 - Kommentare/Feedback sind gewollt.
Ich bin mir gar nicht so schlüssig, was ich lieber mag. Viele Zugriffe auf meinen Blog (und auch hier wieder… ist es besser, man hat weniger Menschen, die draufgehen… aber gleich mehrere Posts durchlesen?) oder aber viele Kommentare. Ich schreibe hier „oder aber“, da beides nach meiner Erfahrung selten zusammenkommt. Unter dem an einem Tage meist gelesen Post von mir (der hier - zu Twitter) finden sich kaum Kommentare, nämlich gerade mal elf. In Kurz: Kommentare sind i.d.R. durchaus gewünscht von Bloggern, insbesondere von mir. Gerade auch solche, die nicht konform gehen mit dem zuvor von mir verbratenen. Ein bisschen empfindlich bin ich höchstens in punkto Tonalität.
#2 - Gegenseitiges (statt enseitiges) Publizieren
Das Publizieren ist als Blogger ohnehin meist Gegenseitiges, denn woher sollte man seine Inspiration erhalten, denn aus dem Netz? Wir haben keine Auftraggeber, keine Themengeber, also nimmt man, was einem a) unterkommt, b) relevant erscheint, c) verlinkbar ist.
#3 - Wir veröffentlichen Zwischenergebnisse
Oder alles ist beta. Alles sind Zwischenergebnisse. Wenn ich Endergebnisse in meinem Fachgebiet veröffentlichen wollte, so würde ich das in Form von wissenschaftlichen Artikeln tun. Zwischenergebnisse auch deshalb, weil die meisten von uns Aspekte thematisieren, die uns beschäftigen, über die wir noch nicht zu Ende gedacht haben. Oder über Themen, bei denen kein Ende abzusehen (wie z.B. den MOOCs).
#4 - Wir sind Teil eines Community-Building-Prozesses
Natürlich sind wir Teil einer Community. Ich der Edu-Community. Wäre ich das nicht, hätte ich ja keinerlei Leser. Außer vielleicht derjenigen, die es via Google auf mein Bloglein spühlt. Nach den Suchworten jedoch zu urteilen über die die hier gelandet sind (die die mir WordPress anzeigt) bezweifle ich allerdings stark, ob die wirklich finden was sie suchen. 😉
#5 - Wir sind (über Verlinkungen) ins Internet eingebunden
Und das mehrererlei. Einmal z.B. über die Blogroll, auf die ich an dieser Stelle mal hinweisen will (solange ich sie noch habe. 😉 ). Über die Inspirationen, aufgrund derer wir schreiben, wie ich z.B. hier über ein YouTube-Video. Über die Quellenangaben und sonstigen Verlinkungen, die wir in unsere Texte einbauen. Wie z.B. oben auf die Twitter-Accounts des Vortragenden und demjenigen, auf der sich ersterer mit seinen 10 Grundsätzen bezieht. (Was allerdings ja auch wieder eine Art Quellenangabe darstellt.)
#6 - Wir sammeln, fassen zusammen, kommentieren Werke anderer
Wie hier mit diesem Artikel ja getan. Im Grunde gebe ich bestimmte Aspekte des Gesagten wieder, jedoch nich in wörtlicher Rede sondern in meine ureigenen Worten (und verändere damit z.T. die Information) und erweitere/kommentiere bestimmte Aspekte gleichzeitig, wie z.B. die Grundsätze von Open Journalism auf unsere Art des Publizierens als Blogger zu beziehen.
#7 - Wir wissen, dass wir nicht die Einzigen sind, die Ahnung von was haben
Denn wenn wir das nicht wüssten, wären wir größenwahnsinnig,… oder aber in Vorstandsetagen bzw. gleichwertigen Positionen tätig. Anstatt abends und wochenends zu bloggen. 😉
#8 - Wir stellen Unterschiede dar, aber auch Gemeinsamkeiten her
Bestes Beispiel die Diskussionen (hier und anderorts in Blogs) zu xMOOCs und cMOOCs, was die Unterschiede zwischen denen sind, aber auch Einigungsprozesse darüber, welche wir nun gut finden, was wir - als Community - supporten wollen, ob wir Begriffs-Capturing bein amerikanischen Elite-Universitäten aus Marketing-Zwecken unterstellen… und und und.
#9 - Zu Publizieren ist der Anfang, nicht das Ende eines Prozesses
Denn erst wenn ich überhaupt etwas veröffentliche, mache ich ja eine Diskussion, einen Austausch über die Thematik möglich.
#10 - Korrigierte Fehler und Weiterentwicklungen sind nachvollziehbar
Verpönt ist es in der Tat, einmal Publiziertes in einem Artikel im Nachhinein abzuändern. Dies insbesondere deshalb, da zu einem späteren Zeitpunkt dann die Kommentare zum Text oben nicht mehr passen. Wann ich es tue? Wenn es um Tippfehler geht. Die bessere ich gnadenlos und ohne Kennzeichnung aus. Inhaltliche Ergänzungen oder Richtigstellungen mache ich (was aber ganz ganz selten ist, da ich Ergänzungen z.B. ja auch über eigenen Kommentar hinzufügen kann) kenntlich, neuerdins sogar mit Datum.
Wenn also schon die Grundsätze die gleichen sind, nach denen wir als Blogger vorgehen wie diejenigen von Open Journalists, dann sind doch wahrscheinlich auch die Vorteile und die Risiken die gleichen, oder? Schaun wir mal.
Chancen, z.B.
#1 - Echte Menschen als Gesprächspartner
Erstaunlich fand ich während des Vortrages, dass sich Journalisten in Ihrem Alltag oft Ordnern/Unterlagen/Geschriebenem gegenüber konfrontiert sähen, an echte Menschen heranzukommen eine echte Herausforderung sei. Man gehe dann über Freunde, Freunde von Freunden. Hier kann eine gute Community reichhaltig Hilfe bieten, Stimmen/Perspektiven von echten Menschen zu bekommen. In dem Moment wurde mir erneut klar, wie wertvoll ihr eigentlich für mich seid. Ihr seid echt. Nicht nur Text. Zwischen Ordnerdeckeln.
#2 - Quellen können offengelegt werden
Einfach durch Verlinken. Mit Büchern geht’s schon schwieriger. Aber die kann man ja - wie im wissenschaftlichen Bereich üblich - auch einfach zitieren. Macht nur ein bisschen mehr Arbeit. Und ist für den Rezipienten - also Dich - schwerlicher zu überprüfen/einzusehen. Wenn man nicht gerade eine gut ausgestattete Bibliothek in der Nachbarschaft hat. Von daher ziehe ich mittlerweile das Verlinken vor.
#3 - Qualitätssicherung
Insbesondere Tippfehler, sonstige Schreib- und Formulierungsfehler werden mir immer mal wieder - meist via eMail, weil ihr so höflich seid - mitgeteilt. Die bessere ich dann immer gleich aus. Mal ein ganz ganz herzliches Dankeschön an euch, die ihr es schon gelegentlich getan habt. Das weiß ich sehr zu schätzen. Denn auch eine korrekte Rechtschreibung, nicht nur die Formulierungen, lässt einen einen Text lieber lesen.
#4 - Persönlichkeit und Lernen kommt mehr in den Vordergrund
Texte werden, ja, vielleicht auch subjektiver. Aber dadurch, dass man weiß, wer den Text geschrieben hat, wie der dazu kam, diese Position einzunehmen die er gerade einnimmt, gibt ja weitere Hintergrundinformation, die einem das Textverständnis erleichtert. Oder geht’s nur mir so?
Nachteile, z.B.
#1 - Zeitaufwand
Das Bewegen im Internet kostet Zeit. Ihr kostet Zeit, euch zu lesen und zu verfolgen. Diesen Artikel zu schreiben, mir Gedanken zum Thema zu machen, … kostet mich mittlerweile etwa 2 Stunden Zeit. In denen ich besser ein Buch zum Thema Open Journalism gelesen hätte?
#2 - Verzettelung
Manchmal ist es in der Tat nicht ganz einfach. Sich zu fokussieren auf wenige Themen, die ich wirklich weiterverfolgen möchte. Lernen und Kommunikation sind breite Felder, allein schon beim Thema MOOC ist die Literatur, die tagtäglich via Weblinks alleine über Twitter hereinkommt (auch sehr viel englischsprachiges), (für mich) nicht zu rezipieren.
Und dann auch noch weitere Felder, in die ich mich gerne vertieft hineinlese und -höre. Schreiben in Digitalien. Kommunikation via Soziale Medien. Was ja auch schon wieder richtig breite Felder sind, in denen Beschränkung Not tut.
#3 - Kommt evtl. beim Arbeitgeber nicht gut an
Zumindest wenn man es während der Arbeit täte. 😉
Fazit
Im Grunde fühlt sich der Vortrag nach nicht neu an, da er das für Journalisten fordert, was wir hier im Netz ja ohnehin schon leben. Aber was mich wundert ist, dass Journalismus dann i.d.R. so anders zu funktionieren scheint. Ganz anders, als ich mir das vorgestellt habe.
Eure mons7 (Monika E. König) die gerne für und mit euch schreibt. Und sich fragt, ob sie sich jetzt Open Journalist nennen soll? 😉
Muse (oder besser Zeit zu haben) bringt mich automatisch zurück dahin, wissenschaftliche Texte - und zwar nicht primär zum Erkenntnisgewinn, sondern aus Freude an der Rezeption und dadurch des Gewinns an Erkenntnis - zu verschmökern. Einen davon hatte ich schon eine Zeit lang bei mir liegen. Und zwar den von Wolfgang Ruge, den er mir dankenswerter Weise als Rezensionsexemplar zur Verfügung gestellt hat. Bei der Veröffentlichung handelt es sich um seine Masterarbeit, die - m.E. mehr als zu Recht - mit einer Eins.Null bewertet wurde.
Warum der Band mir mehr als ein „iLike“ wert ist? Sondern vielmehr viele, und zwar 4 davon.
iLike 1: Kurzweilig zu lesen
Wissenschaftliche Texte werden ja zumeist nicht so gerne mit an den Strand getragen, weniger wegen des Gewichts als der Schwere, diese zu lesen. Wolfgangs Text liest sich vergleichsweise flüssig, trotzdem (oder gerade deswegen?) gut durchstrukturiert zu sein. Die sparsam eingesetzten Abbildungen sind wahrhaftige Visualisierungen, die vorher dargestellte theoretische Konzepte in der Tat klarer „vor Augen führen“. So z.B. die visualisierten vier Stufen von Lern- und Bildungsprozessen auf Seite 12, oder auch die Übersicht über die ausgemachten Kategorien und zugehörigen Eigenschaften nebst Dimensionierung auf Seite 89. Im Text hatte ich noch überlegt, wie man nochmals Eigenschaften und Dimensionierungen unterscheidet, ein Blick auf die Seite 89 genügt, um dies schlagartig klar zu werden zu lassen. (Und genau das meine ich, mit „gute Visualisierung“. Keine Verspieltheit, vielmehr Darstellung, die Gedankengang (ganz) offenSICHTlich(er) macht.)
iLike 2: Thematische Schneidung
Im Grunde drehen sich die Ausführungen um „die Frage nach dem Verhältnis zwischen Mensch und Technik“. (7) Dies jedoch nicht dargestellt auf solch abstrakter Ebene, dass die Ausführungen wenig konkret - und dadurch nicht mehr widerlegbar bzw. schlecht diskutierbar werden und lediglich ein gefühlsmäßiges Zustimmen oder Ablehnen hervorrufen. Sondern vielmehr konkret an sieben Filmen (z.B. I Robot), die unter dem Aspekt der Thematisierung untersucht werden, wie sich das Verhältnis zwischen Roboter und Mensch darin gestaltet. Was mich zur verwandten Methode der Untersuchung bringt.
Es handelt sich nämlich um einen empirisch-qualitative Untersuchung. Was mein Herz erfreut. Dies deshalb, da ich eine ebensolche seinerzeit im Rahmen meiner Magisterarbeit verwendet habe. (Wolfgang allerdings Grounded Theory, ich Qualitative Inhaltsanalyse). Keinen Hinweis habe ich (leider) dazu gefunden, ob zum Kodieren ein Computerprogramm benutzt wurde (vielleicht MAXqda oder Atlas.ti). Aber vielleicht kannst Du uns, Wolfgang, ja dazu einen Kommentar hinterlassen.
iLike 4: Serendepity lässt grüßen
Besonders Spass gemacht haben die kleinen Erkenntnisse am Wegesrande, die ich erfreut zur Kenntnis genommen habe, ohne dass ich mich nach diesen jemals gefragt hätte. Zum Beispiel, was der Unterschied zwischen einem Androiden und einem Cyborg ist. Nein, den verrate ich jetzt nicht. Die interessierte Leserin schlage auf Seite 54ff. nach. 😉
Ergo: Würde ich es nicht schon besitzen, so kaufte ich es mir. Und vielleicht tue ich das auch nochmals. Denn gute Arbeit soll belohnt werden. Gute Schreib- und Recherchearbeit insbesonders.
Falls es jemand von mir leihen will, um mal reinzulesen, der melde sich im Kommentar.
Zu Ostern habe ich eine zweite Kinogänger-Karriere gestartet. Und zwar mit
So eine richtige Cineastin (will heissen, dass ich wüsste, wer der Regisseur/die Regisseurin ist und wer die Schauspielerinnen) war ich zwar nie, jedoch bin ich immer gerne in unser lokales Kult-Kino (das es im Übrigen - aller Unkenrufe zum trotz - wohl immer noch gibt) gegangen, einfach nur wegen dem Inhalt, der Story, die für mich zumindest während des Dabeiseins zur Realität wurde. Die Zeit der großen Kino-Komplexe haben mich zwischendurch mal eine Pause einlegen lassen. Ich mag nun mal keine Großkinos, die die Filme, die mich interessieren, in den kleinsten Hinterecken zeigen. Und Popp-Korn mag ich halt auch so gar nicht. Es riecht zwar recht gut, schmeckt aber nach Pappe. Und Pappe mag ich weder in gesalzen und schon gar nicht auf süß getrimmt. Das obligatorische Beck’s hingegen nehme ich (mit).
Aber ich bin ganz vom Thema abgekommen. Warum ich euch den Streifen ans Herz lege?
Wegen Witz, Wahrheit und schrägem Ende.
Witz Eine der witzigen Aussprüche, an die ich mich noch erninnern kann, ist jener, dass man ja wohl in dem Alter einen umbringen könne, wenn der Anlass stimmt. Denn lebenslänglich sei nun wirklich keine Drohung mehr.
Oder die Sargfarbe von Jeannes Sarg. Mein rosa #ilike.
Wahrheit Die (tiefe) Wahrheit, die ich immer wieder heraussah war jene, dass es ein supertolles, reines, erfolreiches, gutes Leben an sich eben gar nicht so gibt. (Außer vielleicht auf Drogen?) Vielmehr ist es wahrscheinlich die (Lebens-)Kunst, mit seinen Einschränkungen, Unzulänglichkeiten, Verletzungen etc. eben dennoch und immer wieder gut (bestmöglichst) sein Leben zu leben. Das klingt jetzt ziemlich unkonkret? O.k. Machen wir’s konkreter. Das Leben ist doch immer durchwachsen. Wir fühlen uns nicht immer nur ganz schlecht, und im Gegensatz dazu auch nie niemals pur gut. Aber dennoch können wir das gute Leben leben. Und das kommt im gemeinsamen Leben der Protagonisten raus. Dass das gute und schlechte wie zwei Seiten einer Medaille sind.
Und dass, wie Dirk es nennt, die Alten, mit denen er zusammenlebt, so alt nun auch wieder nicht sind. Recht hat er.
Schräges Ende
Das Ende fand ich ziemlich schräg. Aber das nehme ich euch nicht vorweg. Damit ihr es noch selbst gebt/anschaut. 😉
Nächste Woche wieder mit Bildungsthemen. Eure Oster-monsi