Category Archives: Lehre

E-Learning ist …

Mein Herz schlägt für E-Learning.

Drei Perspektiven auf E-Learning

E-Learning-Begrifflichkeit(en)

Aber was soll dieses E-Learning eigentlich sein? Einigen wir uns einfach für den Moment darauf, dass wir im Folgenden darunter verstehen, dass man als Lerner um in Interaktion mit dem Lehrenden, den andern Lernenden und/oder dem Inhalt zu treten ein Gerät benutzen muss, das Strom braucht.

Aber was soll, nur allein deshalb, den Unterschied machen? Fünf Aspekte habe ich ausgemacht, die WIRKLICH einen Unterschied machen.

E-Learning vs. Präsenzlehre/-lernen

Aspekt 1 - Synchron vs. asynchron

Bin ich Lehrende in Präsenz, so konzentriere ich mich insbesondere auf die Zeit, die ich synchron mit den Lernenden verbringe. Aktivitäten gibt es zwar auch anderweitig, aber die sind nicht so in meinem Fokus.

Beim E-Learning nun, wenn ich ein Konzept entwickle, wird die Frage was ich synchron gestalte, was asynchron geschieht, zu einer wesentlichen.

Aspekt 2 - Zum Thema Öffentlichkeit

Wie ist es, in einem Blogpost über die eigene Weiterbildung zu lesen? Was bringt mir das als Lehrenden? Und noch schlimmer, muss ich vielleicht als Teilnehmerin in dieses Internet schreiben? Apropos…

Aspekt 3 - Zum Thema Teilnehmeraktivierung

Wie viel Input kann ich als Lehrende von einer Teilnehmerin verlangen? Was bedeutet das für mich, wenn auf einmal meine Teilnehmerinnen aktiv in einem E-Learning-Setting mitarbeiten?

Aspekt 4 - Zum Thema Inhalte

Bin ich als Lehrenden die Lieferantin von Inhalt, sprich muss ich z.B. Videos produzieren? Weil ich die Expertin bin? Oder soll ich die Expertise der Teilnehmerinnen herauslocken? Oder aber entsteht Inhalt überhaupt nur durch kooperatives Tun? Und wie geht das, in einem E-Learning-Setting?

Aspekt 5 - Zum Thema Tools

Welche Tools für was genau gibt es überhaupt? Ist es opportun, meine Lernenden auch noch mit neuen Tools zu belasten, damit sie an meinem Angebot teilnehmen können?

Fragen über Fragen.

Insights und Antworten dazu gibt es über meinen Input bei der Herzfeld Akademie am Freitag.

Ich hoffe, ich kann Lust darauf machen, sich das eine oder andere Angebot im Internet einmal anzuschauen… und sich eventuell selbst einmal in dieser durchaus spannenden Art des Lehrens auszuprobieren!

#staytuned. :)

1 Comment

Filed under Begriffe, E-Learning, Lehre, Lernen 2.0

Geschützt: 10 Gründe in Lehre und Wissenschaft zu twittern

Dieser Inhalt ist passwortgeschützt. Um ihn anzuschauen, gib dein Passwort bitte unten ein:

Auch die Kommentare sind durch das Passwort geschützt.

Filed under E-Learning, Lehre, Lernen 2.0, Social Learning, Twitter-allg., Vorträge, Web 2.0

Flipped Classroom mit @dunkelmunkel an der Uni Frankfurt

Eine Veranstaltung mit @dunkelmunkel ist doch immer wieder ein Erlebnis. Heute ging es um …. na?

Flipped Classroom

Ganz nach der Manier des Flipped Classroom sollten sich die (bis auf zwei Ausnahmen) Teilnehmerinnen vorbereiten. Und ganz nach Manier @dunkelmunkel war Aufgabe und Worksheet das zu tun, online gestellt. Wer mal reinschauen mag, der klicke hier herein.

Einstieg

Erfrischend schon der Einstieg in der Präsenzveranstaltung. Die Vorstellungsrunde ging über ein witziges Spielchen.

  1. Wie hast Du von dieser Veranstaltung erfahren? Ich beginne und beginne meinen Satz mit A. Der nächste mit B, der nächste mit C usw.
  2. Was erwartest Du Die von dieser Veranstaltung? Und weiter geht’s im Alphabet.

Große Lacher bei X und Y, so könnt ihr euch vorstellen, aber von denen die jeweils dran waren, souverän gelöst. :)

Gruppenarbeit

mit Moderatorin und Protokollanten. Die eine Seite der Gruppe sollten die Verfechter des Flipped Classroom werden, die andere Front (in der ich mitmischte, wurden zu argumentativen Gegnern. Heraus kam letztendlich, dass … Flipped Classroom wie alle anderen Methoden eben ihre Vorteile und Nachteile hat.

Aufkommende Fragen dabei

waren z.B. wie geht man mit nicht vorbereiteten Studierenden um? Wie steht’s mit dem (Mehr-)Aufwand? Und vor allem wollten wir Hinweise zu Produktion und Länge der Videos. Und noch einige mehr.

Didaktik vor Methodik

Auch bekamen wir eine kleine Vortragseinlage, nämlich zu Didaktik vor Methodik, interessant hier das Angebot-Nutzungs-Modell frei nach Helmke.

Aktive Lernzeit zu erhöhen (sowohl draußen als auch drinnen in der Uni) will der „Flipped Classroomer“. Überlegen sollen wir uns (und das auch aufschreiben!), was die Studierenden lernen sollen. Die Studierenden können…. [hier die eigenen Gedanken eintragen]. Wir weden also outputorientiert und der Prozess wird das, was vorher/früher der Inhalt war.

Kompetenzformulierung? Gar nicht so leicht!

Und dann ging es ans (selber) Eingemachte. Wir sollten in kleinem Grüppchen für eine Vorlesung aus der Runde genau das. Formulieren, was die Studierenden hinterher können sollen. Unsere Kärtchen wurden alsdann der jeweiligen Stufe der Bloom’schen Lernzieltaxonomie subsumiert.

Flipped Classroom zielt dabei auf die oberen Bereiche. Also „understand“ und „remember“ soll vorher passieren, „apply, analyze, evaluate and create“, das soll in der Präsenzphase geschehen.

Methodik

Sehr beeindruckend die Vorführung einer kleinen Aufnahme, also die Live-Erstellung eines kurzen Videos, durch @dunkelmunkel. Auch eine kleine Störung wurde nicht wirklich zum Problem, vielmehr Anlass, hinterher zeigen zu können, wie man das ungewollte Stück flugs herausschneidet. Die so erstellte Wissenseinheit war der Vortrags-Input zum Modell des „Cognitive Apprenticeship„.

Ebenso erhielten wir die Erstansprache vor einer Veranstaltung, wie sie von @dunkelmunkel so vor den Studierenden gehalten wird. Dieser setzt auf selbstverantwortliches Lernen damit, sprich legt die Verantwortung in die Hände der Studierenden. Expliziert aber auch seine Unterstützungsangebote wie Plenum, Übungsgruppen, Forum im LMS oder auch die Sprechstunde. Alternatividee z.B. schriftliche Spontanabfragen vor einigen Veranstaltungen, für die es Bonuspunkte gibt.

Tipps:

  1. Nicht fragen, wer das Video angeschaut hat. Wenn man es im Laufe der Gruppenarbeit merkt, Individual-Feedback geben. „Wo sind Deine Fragen für die heutige Veranstaltung? … Oh. Nicht vorbereitet? Wird schwierig heute.“ So in etwa.
  2. Fragerunde: Fragen sammeln, priorisieren, ausgesuchte Frage vom Frager nochmals formulieren lassen, Frage an die Studierenden zurückgeben, z.B. über „Think - Pair - Share“ (nach Lyman 1981).
  3. Ansprüche nicht zu hoch setzen. Z.B. Ich bin nicht der Individual-Betreuer. Aber ich mache meine Veranstaltung ein bisschen interaktiver.
  4. Aktives Plenum: Studierende werden nach vorne geholt, um den Prozess zu managen. Dozent sitzt ganz hinten, um raus zu sein. Studierende vorne schreiben und moderieren, müssen nicht inhaltlich mitarbeiten. (s. auch Berger, Grzega & Spannagel (2011). Lernen durch Lehren im Fokus. Berlin: epubli.) Vorteil: Dozent nicht unmittelbar im Zugzwang, sondern kann sich überlegen.
  5. Hörsaalspiele. Wen die interessieren, der lese mal bei der @Luciluius mit. Oder hier: Lucius, K., Spannagel, J. und Spannagel, C. (2014). Hörsaalspiele im Flipped Classroom. In K. Rummler (Hrsg.), Lernräume gestalten - Bildungskontexte vielfältig denken. S. 363-376, Waxmann.
  6. Überrasche Deine Studierenden!
  7. Nicht bei jedem Prozess ist es sinnvoll, Input vorher zu geben. Z.B. Impulsvideo mit Aufgabe.

Konzeptionsblatt eines eigenen FC-Szenarios

Das haben wir nun für unsere Veranstaltung ausgefüllt. Ergebnisse wurden flugs von @dunkelmunkel abfotografiert und hernach beispielhaft präsentieren lassen. Hier der Vordruck, dankenswerter Weise cc BY SA.

Wer sich vertieft und selber damit beschäftigen mag, hier noch eine Master-Arbeit zur Thematik.

Message zum Abschluss

Es geht nicht darum, Aufwand zu senken. Sondern es geht darum, die Lehrqualität zu erhöhen. Und das macht eben Arbeit/Aufwand.

Ergo zum Workshop

Motivierender Input und Selbermachen, der und das den Wunsch in einem erstehen lässt, sofort mal alles umzudrehen.

 

 

 

 

7 Comments

Filed under Lehre, Seminare und Weiterbildung

Erstes Konzept eines Universitätsseminars zum Thema „Neue“ Medien - mit #ldl

Vornweg

[Vorwort aus meiner studentischen Vergangenheit - einfach überlesen, wenn nur an Konzept interessiert.]

Aus Studierendensicht fand ich die Zwangsjacke des Semesters, diese wenigen Zeiten des Zusammenkommens, immer wieder … … semioptimal. Man musste vor Ort sein. Zur ersten Sitzung, die meistens ausfiel/nicht stattfand. Also nächster Versuch. Zur nächsten Sitzung kam man nicht mehr rein. Überfüllt. Nicht schlimm, weil das legte sich alsbald im Rahmen des Verlaufs des Semesters. Aber so war wieder eine Chance auf Input und Austausch verpassst. Dann zu möglichst allen Sitzungen hin. Denn es gab keinerlei andere Chance an Information, an Austausch, zu irgend einer Fragemöglichkeit, war man nicht vor Ort.

Dass Studierende untereinander kooperiert hätten mag stimmen. In meinen Fällen waren mir die Studierenden so unbekannt an der Massenuni, ich schaffte es gerade mal Kontakte bis zum Ende des Semesters aufzubauen. Und dann waren sie schon wieder in alle Himmelsrichungen verschwunden. Erasmus in andere Länder. Die anderen in andere Seminare. Die mir inhaltlich oder formal nicht passten.

Rahmenbedingungen

Heute, aus Sicht einer Lehrenden, finde ich das System klasse. Es ist einfach. Alle die interessiert sind, müssen halt einfach nur zu einem bestimmten Ort zu einer bestimmten Zeit aufschlagen. Alles was gefragt wird, wird von mir beantwortet. Ich habe die Menschen vor mir. Kann mir einen Eindruck von ihnen machen.

Das habe ich also zur Verfügung. Je nach Semester und Hochschule so zwischen 15 und 18 vor Ort Terminen.
Und ein Thema.

Gestaltung eines Seminars am Beispiel „Neue“ Medien (ich bin Erziehungswissenschaftlerin) unter Zuhilfenahme von #ldl

Was könnte ich jetzt nicht alles daraus mit #ldl machen. :) Bei meiner nächsten Chance zu machen, mache ich Folgendes.

Startsession

Erzählen und ausprobieren, was #ldl ist, Menschen den jeweiligen Sessions zuweisen. Kurzen Einblick in Thema geben und thematische Unterbereiche anreißen.

Raster der eigentlichen Sessions

  1. Organisatorisches und Unvorhergesehenes (könnte man auch an den Schluss legen bzw. kurze Einheit an den Anfang und kurze Einheit an den Schluss)
  2. Input Studierende: Von mir vorgegebene wiss. Artikel
  3. Aktion Studierende: Praktisches Ausprobieren zu ausgewähltem Aspekt
  4. Reflexion Studierende: Eigene Haltung zur spezifischen Thematik unter Bezug auf 2.

15-18 thematische Bereich für die jeweiligen Sessions

In den 15 - 18 Sessions möchte ich bestimmte Aspekte fokussieren, und bezogen auf diese Aspekte über die Bereiche 2-4 oben vertiefen. Jedenfalls müsste dem Seminar eine rote Linie zugrunde liegen. Evtl. ein einführendes Werk der Medienpädagogik, vielleicht Süß, Lampert, Wijnen (2010)… oder vielleicht doch den Marotzki, Meder (Hg.) (2013)? (Amazon Affiliate Links). Welche Aspekte könnte man daraus extrahieren? Ein paar Beispiele.

  1. „Neue“ Medien? - Annäherung an einen unscharfen Begriff
  2. Medienkompetenz
  3. Digital Natives?!?
  4. [gestalten nach Interessen der Teilgeberinnen]
  5. Ausgewählte Empirische Forschungsergebnisse
  6. Haltungen und Positionen
  7. Medienpädagogik gestern, heute, demnächst
  8. [gestalten nach Interessen der Teilgeberinnen]
  9. Ausgewählte konkrete und aktuelle Beispiele
  10. Umgang mit Medien - Kontrolle des Zugangs
  11. Umgang mit Medien - Prosument werden, Prosument sein
  12. [gestalten nach Interessen der Teilgeberinnen]
  13. Umgang mit Medien - Nutzung und Reflektion
  14. Medienpädagogik… in der Schule
  15. Medienpädagogik… in der Hochschule
  16. [gestalten nach Interessen der Teilgeberinnen]
  17. Medienpädagogik… in der Weiterbildung
  18. Noch einmal: Schlüsselbegriffe

Letzte Session

Exklusiv dem gewidment, wie die Prüfung abläuft, was die Anforderungen an Bestehen (und gut sein) sind; es sollen keine organisatorischen oder sonstigen Unsicherheiten auf Studierendenseite bleiben.

Prüfungsleistung

Noch zu überlegen. Evtl. Entwicklung eines didaktischen Konzeptes unter Einbezug von „Neuen“ Medien. Dabei Diskussion der Chancen, Herausforderungen und möglicher Hindernisse.

#ldl hat mir tatsächlich wieder Lust auf Lehre gemacht. Wer hätt’s gedacht.

Eure @mons7 :)

2 Comments

Filed under #ldlmooc, Lehre

Lehren und von der Kunst des „Meisterpushens“

Der #ldlmooc ist rum. Zum Schluss gibt es, wie bei vielen Veranstaltungen, noch einmal eine Runde, in der Wertschätzung ausgesprochen wird, dem einen oder anderen ein Danke zugeworfen. Weil wir seinen/ihren Beitrag eben schätzen und deshalb wertschätzen wollen. Eine Person, die viele von uns wirklich angestoßen, motiviert, weitergebracht, ermutigt hat, ist Jean-Pol Martin. Seines Zeichen auch gleichzeitig Begründer von #ldl.

Dies drückt sich beispielhaft, aber auf den Punkt treffend, im Tweet von Peter Ringeisen aus. Der dehalb auch schon vielfach retweetet, weil so einigen aus dem Herzen sprechend.


Was aber meinen wir mit „Meisterpusher“, was ist das für ein Verhalten, Tun, das uns da so bedankenswert erscheint? Können wir es eventuell nachtun, in unseren eigenen Lehr-Lern-Settings? Zwar nach unserer Facon, aber angeregt und inspiriert davon? Ich versuche die Gabe des Meisterpushens einmal in kleinere Einheiten zu zerlegen.

Bildschirmfoto 2014-06-20 um 22.37.02

Meisterpushen ist (auch)

1. Präsent sein/Präsenz zeigen

Wie auch immer man das macht, ohne dem Burn Out zu erliegen. Wahrscheinlich vergleichbar mit Professoren und Professorinnen an der Uni. Da gibt es solche, die einem immer mal wieder über den Weg laufen. Und andere, die man - obwohl aus dem gleichen Fachbereich - höchstens als Namen auf der Telefonliste kennt. Ersteren vertraut man natürlich eher mal, spricht sie eher an, arbeitet auf den kurzen Wegen zusammen. Analoges gibt es wohl auch im Netz. Da kommt einem immer mal wieder ein Tweet unter. Man bezieht sich in einem Blog-Post aufeinander. Läuft sich vielleicht auch mal bei einer Offline-Veranstaltung über den Weg. Je öfter diese kleinen Begegnungen, desto eher und mehr hat man das Gefühl der Präsenz einer Person im Netz. Verstärkt wird das auf jeden Fall über ähnliche Interessen- un Erforschungsgebiete.

Jean-Pol war während des #ldlmooc (und auch schon davor) auf jeden Fall präsent! Wahrnehmbar, ansprechbar.

2. Potentielle Teilgeberinnen direkt ansprechen

Dass diese Direktansprache funktioniert, kennen wir von offline. Diese Direktansprache wird versucht maschinell zu imitieren z.B. über MOODLE, wenn man sich erstmals in einen Kurs einschreibt und dann diese lieblose Mail kommt, man solle doch bitte ein Profilbild hochladen. Damit man besser zusammenarbeiten könne. So in der Art. Aber das ist etwas anderes.

Etwas anderes, als wenn Herr Larbig oder der Tastenspieler einen im #edchatde begrüßt. Nämlich so, dass man gemeint ist. Mit kleinem Hinweis auf Gemeinsamkeit oder kürzliches Ereignis, auf etwas, das einen gemeinsam beschäftigt. Kaum wahrnehmbar für Menschen, die beide Seiten nicht kennen. Aber wahrnehmbar dennoch die Intention. Ich meine DICH. Du bist ein wertvolles Mitglied unserer Community. So bestärkt legt man sich in den kommenden 60 Minuten doch maximal ins Zeug.

Oder wenn einer der beiden fragt, ob man denn nicht einen #edchatde Summer Special übernehmen mag. Vorher hat man sich (ich mir) vielleicht schon mal gedacht, oh, das würde mich auch interessieren. Aber noch nicht gehandelt. Das Handeln wird durch das Ansprechen wie aktiviert/angeschalten. Es funktoniert. Weil es ehrlich gemeint und von Herzen (und nicht einer Maschine) kommt.

Direktansprache, die funzt, das ist, wenn ein @mschaki die @mons7 fragt, ob sie nicht die Twitter-Fee im #ldlmooc sein mag. Aber das ist eigentlich Aspekt 3.

3. Aufgaben vergeben/anfragen

So ein Lehrender, der (noch) ganz auf Produktion, Verteilung, Aufbereitung von Content geeicht, hat unglaublich viel zu tun. Kommen jetzt andere Aufgaben in Zusammenhang mit dem Social Web noch dazu, ist das m.E. nicht mehr zu schaffen. Deshalb müssen die Aufgaben auf die Teilgeberinnen verteilt geben. Was auch sein Gutes hat, denn - ganz im Sinne von #ldl - komme ich als Teilgeberin dann aus meiner passiven Rolle heraus. Ich schaue nicht mehr Fernsehen, sondern ich gestalte mein Lernen und das meiner Mitlerner mit!

Ich kann als MOOC-Macher nicht auch noch die Twitter-Fee sein. Finde eine Twitter-Fee. Und schenke ihr damit ein Lernabenteuer! Danke Marc. :)

4. Roten Faden „verteidigen“

Wenn aber die Teilgeberinnen aktiv werden. Aufgaben annehmen. Vielleicht sich eigene Aufgaben stellen. In ihre eigenen Richtungen diskutieren. Dann braucht es auch wieder jemanden, der „die Spur“, die wichtigen Teile des Inhaltlichen, das Relevante kennt. Und alle wieder zurückbringt, von den Abwegen ins Zentrum lockt. Sozusagen den roten Faden verteidigt. Wenn ihr wisst was ich damit sagen will.

5. Produkte weiterteilen

Entlang dieses roten Fadens (und auch in Nebenbereichen) gibt es - hoffentlich und dieserlei viele -Artefakte. Artefakte von Teilgeberinnen. Artefakte von gerade vorbei Kommenden. Artefakte von irgend jemandem. Teile die weiter, wenn Du sie gut findest. Und die meisten sind meinstens ziemlich gut!

Und die teilt ein Meisterpusher wie der @jeanpol in sein riesiges Netzwerk mit einigen Kommentaren zum Kontext weiter.

6. Provozieren

Gibt es nichts zu teilen, dann kann man das Teilen durch Provozieren anregen. Wie der @jeanpol dann und wann auch kann. Und das hat er garselbst zugegeben, in einem der #ldlmooc Hangouts on Air, dass er die Kontroverse mag. Und das vielmehr als Langeweile oder kein Geschehen. Was dem noch kommenden Punkt Nr. 7 ja schon irgendwie widerspricht. Oder doch nicht?

7. Zurücktreten und geschehen lassen

Insofern nicht, als man das ab und zu machen kann. Also geschehen lassen. Z.B. hat auch Jean-Pol in einer Endphase des MOOCs und auch einmal zwischendurch sich ganz stark und bewusst zurückgenommen. Um die Teilgeberinnen atmen zu lassen. Um sie machen zu lassen.

Und nicht nur das ist ihm gelungen.

Danke auch von mir

m

 

 

2 Comments

Filed under #ldlmooc, Lehre, Lernen 2.0, MOOCs

Meine Bearbeitung zu Woche 2 zum #ldlmooc #stoffsammlung

Bevor ich an dem #ldlmooc teilgenommen habe, glaubte ich der Spur nach zu wissen, was dieses #ldl denn so ist. Jetzt weiß ich, dass ich so gut wie gar nichts wusste. Und jetzt - insbesondere nach den Hangouts on Air - weiss ich ein wenig mehr zumindest. Zwei Erkenntnisse (ganz subjektiver Art) möchte ich vor der Präsentation meiner beiden Aufgabenbearbeitungen (Aufgabe 2 und 3) vorab zum Besten geben.

Subjektive Erkenntnisse (bisher)

Erkenntnis 1: Der Stoff wird vom Lehrenden kontrolliert

Meine Vorannahme, dass die Auswahl des Stoffes ebenso aus meiner Hand genommen, war somit falsch. Ich dachte tatsächlich, ich habe lediglich noch Kontrolle über die Thematik, die behandelt wird. Quellenauswahl sozusagen Sache der Lerner. So ist es jedoch gar nicht. Wie mich die Wochenaufgabe 2 gelehrt. :) Welche Quellen ich für welches Thema für gut (und vor allem gut didaktisierbar mit Auge auf Aufgabe 3) halte, findet ihr weiter unten.

Erkenntnis 2: Folge, Lehrender beurteilensbefähigt

Die Folge davon, dass ich die Quellenauswahl aus der Hand gebe ist, dass ich spontan in der f2f-Situation mit den Lerner gar nicht mehr abschließend beurteilen kann, ob das stimmt, was da „verbraten“ wird. Schließlich gibt es viele verschiedene Möglichkeiten, eine Thematik darzustellen, mit ganz unterschiedlicher Gewichtung, es gibt im Wissenschaftlichen unterschiedliche Schulen. Mit der Auswahl kann man als Lernender also auch ganz schön daneben liegen, oder anders ausgedrückt, das was dabei herauskommt, war so gar nicht mehr in meinem Sinne als Lehrender. Weiß ich aber, dass Lerner (nicht nur, aber zumindest auch) die von mir gekannten und mit Bedacht ausgewählten Quellen in deren Präsentation einbezogen haben, so kann ich natürlich und umfassend beurteilen, ob die Darstellung der Lernen angemessen, umfassend und in meinem Sinne „richtig“. Das macht das Lehren irgendwie - einschätzbarer und kontrollierbarer.

Zu Wochenaufgabe 2

Die Wochenaufgabe lautet:

„Ihr solltet ein spannendes Thema für eine begrenzte LdL Unterrichtseinheit darstellen. Dabei soll der Stoff noch als undidaktisierte Stoffsammlung dargestellt werden. Die Komplexitätsreduzierung folgt bei LdL ja erst im Unterricht von den Lernenden selbst . Es spielt dabei keine Rolle welches Fach oder welcher Bildungskontext bei euch angesetzt wird. Wer selbst nicht unterrichtet bzw lehrt, nimmt ein Thema, über das er selbst gerne mehr erfahren möchte. Da wir ein OnlineKurs sind wären Materialien die im Netz zugänglich sind natürlich erste Wahl.“

Rahmenbedingungen

  • Einführungs-Einheit: MOOCs. Was ist denn das?

Ich werde immer mal wieder gefragt, eine kurze Einführung zu geben, um was es sich denn da handelt, bei diesen MOOCs. Manchmal ist die Anforderung - insbesondere wenn alte thematische Haudegen im avisierten Publikum - mich auf einen bestimmten Aspekt zu konzentrieren. Meistens ist es jedoch so, dass etwa ein Drittel der Zuhörerschaft zwar von MOOCs gehört hat, vielleicht mal in einen xMOOC (ohne das Wort oder die Unterscheidung zu cMOOCs zu kennen) reingeschaut hat, aber ansonsten keine genaue Vorstellung. Es gilt also, bei diesen anzusetzen, dabei aber den erfahrenen „Rest“  nicht total zu unterfordern, zu frustrieren.

  • Offline, möglichst auch online funktionierend

Meist sind diese Vorträge vor physisch Anwesenden, gelegentlich aber auch online. Im Folgenden möchte ich von ersterem ausgehen und außerdem von einer Zeiteinheit von - wie in der Schule - 45 Minuten.

Stoffsammlung

Ich stelle mir vor, dass die Teilnehmenden des Vortrages - nachdem die Inhalte mit #ldl aufgearbeitet sind wird es ja kein Vortrag mehr sein, und die dort Anwensenden hoffentlich Teilgebende!, im Nachhinein zu folgenden sechs Punkten was sagen können. Jedem dieser Aspekte werde ich nun einige Quellen (im Idealfalle 3) unterordnen.

1. MOOC. Was steckt eigentlich hinter diesen 4 Buchstaben und was bedeuten die?

Quelle 1 - Übersetzung des berühmten Videos von Dave Cormier „What is a MOOC“

Quelle 2 - Was die Wikipedia dazu sagt

Quelle 3 - Erklärung mit Videos auf der #mmc13-Seite

2. Kurzer Abriß der Geschichte der MOOCs seit 2008

Quelle 1 - Geschichtliches und überhaupt ein Rundumschlag auf e-teaching.org

Quelle 2 - Was im L3T dazu zu finden

Quelle 3 - Achtung! (Großes) PDF! Seite 161ff. - Das MOOC-Handbuch herausgegeben von Rolf Schulmeister

3. Zwei Grundformen von MOOCs. xMOOC vs. cMOOC

Quelle 1 - Der Unterschied, dargestellt von Cornelie Picht

Quelle 2 - Abgrenzung unter Bezug auf Atkisson und auch Reich, dargestellt von Claudia Bremer

Quelle 3 - Etwas polemisch abgegrenzt von mir selbst

Quelle 4 - Abgrenzung von Markus Jung

Quelle 5 - Die MOOC-Mindmap von Sonja Ringleb

4. Exploration eines aktuell laufenden MOOCs. Was passiert da?

Quelle 1 - #ldlmooc, der Blog

Quelle 2 - #ldlmooc, die Facebook-Gruppe und die G+-Community

Quelle 3 - #ldlmooc, der YouTube-Kanal

5. MOOCs. Ausgewählte Hoffnungen & Kritikpunkte

Quelle 1 - MOOC-Kritik von Schulmeister im Interview

Quelle 2 - Achtung!!!! GANZ GANZ fettes PDF. The promise and perils of MOOCs.

Quelle 3 - Is the MOOC Era Finally Dead?

6. Am Reißbrett einen eigenen MOOC entwerfen

Quelle 1 - MOOC-Matrix

Quelle 2 - …. Überlegungen frisch von der Lernspielwiese

Quelle 3 - Kriterien, nach denen man einen MOOC abklopfen kann

So. Und jetzt nix wie an Aufgabe 3 gemacht. Schon gemacht?

Fragt

Eure @mons7

1 Comment

Filed under #ldlmooc, Lehre, MOOCs

Von der Verschmelzung der Welten

Gestern war ich zu Gast an der FH auf einer gar förmlichen und formvollendeten Preisverleihung. Kein Thema - eigentlich - das geeignet um auf der Lernspielweise aufgegriffen zu werden. Da es hier ja eher um Lernen und Bildung in deren Ausprägungen und Entwicklungen durch und ins Virtuelle hinein geht. Beobachtungen sozusagen des Einswerdens als getrennt konstruierter Welten. Aber genau von solcherlei durfte ich gestern Teil werden.

Was für ein Preis?

Es handelt sich um den Innovationspreis des Fördervereins der FH Frankfurt. Und den hat dieses Mal gekriegt Prof. Dr. Zöller-Greer. Für? In meinen Worten… individuelle Betreuung der Studierenden in seiner Lehre. Und zwar via online.

Welches Setting? (Also der Veranstaltung)

Im Grunde war alles ganz normal. Der Präsident sprach. Und ein Laudator auch noch. Mit recht interessantem Inhalt. Vielleicht nicht ganz passend auf den, der hochgefeiert wurde. Aber das gibt’s ja oft. Das wirklich Interessante dabei, dass der  Hochgelobte via Adobe Connect dabei. Genau so, wie er lebt und lehrt. Adobe Connect für diejenigen Anwensenden im Großen und Ganzen unbekannt. Und deswegen so neu und interessant. Und so unspektakulär nebenbei. Aber dafür umso durchschlagender.

Der Meister der Verschmelzung

online

Der Meister der Verschmelzung war in der Tat der Preisträger selbst. Zunächst hat er alles unauffällig mitverfolgt. Seine Widerrede gegen die Dankensrede war so erfrischend, so auf jeden Einzelnen von uns direkt bezogen, dass wir einen Eindruck davon bekommen konnten, wie sich jeder Student fühlen muss, der so angesprochen. Ich bin gemeint.

Und dieses ich bin gemeint hat sich fortgesetzt in individuellen Einzelgesprächen nach dem offiziellen Teil, die die Anwenenden nach und nach noch führen wollten. So ganz persönlich. Als Einzige/-r vor der Kamera, ganz face to face mit dem Preisträger. Ein noch intensiveres Erlebnis. Für jeden Einzelnen.

Ein einziger Wehrmutstropfen jedoch bleibt. …

Was online dann doch nicht geht

Das ist der Wein und das Buffet. Und die Offline-Menschen zum Anfassen. Und dreierlei habe ich persönlich genossen. Und wirklich genossen.

Auf dass ihr euren Abend genießet, on- oder offline…

Eure m

1 Comment

Filed under Arbeit 2.0, E-Learning, Lehre

MOOCs an der Hochschule - ganz subjektive Anmerkungen

Folgender Text stellt einen Kommentar zum Blogpost von Andreas König hier dar.

Verehrter Namensvetter,

zunächst einmal herzlichen Dank für die erfrischenden, aufschlussreichen – und doch beide Seiten wertschätzenden und vermittelnden – Tweets am Mittwoch.

[Für uneingeweihte Leserinnen. Es gab wohl eine Sitzung an der Hochschule zu MOOCs und die zukünftige Positionierung dazu. In der sowohl der @heinz als auch @KoenigAndreas zu Gange waren. Zwar war unerwünscht, ganz eng getaktet die Diskussion mit einer uneinschätzbaren Öffentlichkeit zu teilen, Meta-Kommentare und Gedanken dazu aber erlaubt. Und von @AstridChr, @lress, @markusmind und mir der @mons7 auch gerne genommen und rege zurück verkommentiert.]

Meine ganz subjektiven (also aus meiner eigenen Geschichte und Perspektive heraus formulierten) Gedanken, die mir beim rezipieren des im Übrigen sehr gut über Quellen unterfütterten daraus entstandenen Blogposts von Andreas seien im Folgenden einfach mal so - und ungefiltert - in den Diskussionring geworfen.

Hinweis: Wenn nicht schon oben so getan, dann erst einmal hier entlang, Auslöser nachlesen. Aber schnell! 😉

Alles eine Frage des Geldes!

Ja! Ja! Ja! Absolute Zustimmung zu Deinen Ausführungen.

Weit verbreitet ist an Hochschulen der Zwang, didaktische, organisationale usw. Entscheidungen nach Massgabe der Killerphrase zu geben: “Können wir das finanzieren?”. Deren Zweck und Nutzen leugne ich nicht. Aber persönlich möchte ich lieber in einer Organisation arbeiten, die sich zuerst fragt: Was ist unsere Rolle in der Welt und was unser positiver Beitrag zu ihrem Wachsen und Werden?

Ich selbst möchte eine dritte Frage anfügen. Doch zunächst eine Vorbemerkung.

Wir haben ja seinerzeit den #mmc13 mit einem 0-Budget gestemmt.

Und ein parr Montate spater dann von der Hochschule aus beim #moocfellowship-Wettbewerb mitgemacht. Dafür hätte es ja 25T gegeben. Bzw. hat es – für die Gewinnerinnen. Noch vor dem Absenden der Bewerbung habe ich mich zutiefst gefragt, für was wir denn das Geld überhaupt alles ausgeben könnten… da erhielt ich eine hochschulinterne Mail, dass es wohl – bei professionellerer Herstellung von Videos – wohl zum Drauflegergeschäft würde. Nach Durchsicht der Mail war ich flugs davon überzeugt, ja, die 25T können keinesfalls reichen.

Obwohl (!) der #mmc13, ich wiederhole mich, mit 0 EUR gestemmt wurde.

Die Frage drei, die ich also gerne anfügen möchte an

  1. Können wir das finanzieren? und
  2. Stellt es einen positiven Beitrag dar zum Wachsen und Werden? ist
  3. Was könn(t)en wir allein schon durch die Aktivierung unserer eigenen kreativen Kräfte, den Menschen, mit denen wir hier zusammenarbeiten, allein dadurch “reißen”? Allen dadurch, dass wir in dieser Perspektive anfangen zu denken?

Wie Öffnung von innen und von außen, jedenfalls von unten aussieht.

Insgesamt kann ich aus meiner individuell-subjektiven Perspektive - als Studentin von unten - eine Öffnung in jedweder Hinsicht in jedweder Hinsicht nur gutheißen. Dies sowohl aus Sicht der noch Studierenden seinerzeit, als auch als der nicht-mehr Studierenden jetztzeit.

Akademisch-inhaltslose Semesterferien

So kann ich mich gut an sich (vom akademischen Gesichtspunkt her) endlos hinziehende Semesterferien erinnern. Gerne hätte ich in Vorbereitung auf kommende Seminare zumindest mal eine kleine Leseliste gehabt, an der ich mich hätte abarbeiten können. An Videos oder anderweitig zur Verfügung gestelltes gar nicht mal gedacht.Wobei seinerzeit die meisten Seminare sich nicht wiederholt haben, da sie immer den Stand der Forschung der jeweiligen Dozenten abbildeten. Gute alte Zeit eben.

Nun ja, ich habe mich dann mit Grundlagenliteratur begnügt. Einführung in die Erziehungswissenschaften. Theorien der Erziehungswissenschaften. Geschichte der Erziehungswissenschaften. Wär‘ mir aller Wahrscheinlichkeit ansonsten auch entgangen.

Nach der Hochschule ist vor den Türen der Hochschule

Auch nach Ausscheiden als ordentliche Studentin, und das ist jetzt mittlerweile schon… gut 10 Jahre her? … würde ich mich gerne über derzeitig Themen, den derzeitigen Diskurs informieren. Ja, ich weiss. Das habe ich über das Studium gelernt, selber zu tun. Selber zu recherchieren, mich konferenzierenderweise selber einzumischen. Aber es wär‘ halt bequemer. Und thematisch breiter möglich.

Das böte aber wohl auch nicht der eine oder andere MOOC. Sondern bedingte ein weitergehende Öffnung von Hochschule und LMSen.

Veränderung von Organisation. Wie organisiert man das?

Und das wiederum eine Veränderung der Organisation Hochschule. Die ich selbst, als Mitarbeiterin, gefühlt keinen Milimeter vollbringen konnte. Bisher.

Eher: Vom Umgang mit Organisation

Eher bin ich mit der Organsiation Hochschule individuell umgegangen. Und das auf vielerlei Arten und Weisen. Zum Beispiel durch gelegentliches Unterlaufen. Durch Ummünzen von eigentlichen Bestimmungen. Oder aber durch - langweilige und langwierige - Gremienarbeit. Oder besser ausgedrückt. Bearbeitung derselben.

Wie geht Veränderung von Organisation?

Lieber Andreas, so Du weisst, wie das geht. Verrat es mir! Im Kommentar. Es dankt Dir

mons7 (aka Monika E. König)

1 Comment

Filed under Arbeit 2.0, Lehre, Wissenschaft

Zur #sooc13 Blogparade: Bloggende Dozentinnen - vom Tun, von den Gründen, von den (Aus-)Wirkungen

Vom Anlass

Anlass dieses Artikels ist eine meiner Leidenschaften. Eine Blog-Parade. Und zwar jene ausgerufen von Anja Lorenz, im Rahmen des #SOOC13, „Hilfe, mein Prof blogt!

Liebe Professoren, Dozenten, Universitätsmitarbeiter…: Warum blogt Ihr eigentlich?

Vom Tun

Zunächst eine Einschränkung. Ich bin offiziell nur 2 Wochenstunden Dozentin.
Und auch gleich zur nächsten Einschränkung beziehungsweise Einordnung vorab. Ich blogge *nicht* in meiner Rolle als Dozentin bzw. im Rahmen meiner Lehrtätigkeit. Vielmehr als Mensch Monika perspektivisch auf meine Leidenschaft Bildung und Lernen bezogen.

Was jedoch nicht heißt, dass ich meine Lehre beziehungsweise Sachverhalte rund um die Lehre nicht (ganz gelegentlich) zum Thema mache. Beispiele gefällig?

„Sie Arschloch!“

Sie oder Du in der Lehre, das ist z.B. hier die Frage. Und diese hat ganz schön Resonanz erzeugt, immerhin über 30 Kommentare finden sich unter dem Post, das Thema in der Tat ein Dauerbrenner. Während es hier um die Beziehung zwischen Studierenden und mir, also unseren Umgang miteinander geht, geht es aber in anderen Posts auch um Inhalte oder Formate.

Krise in neuem Format

Hier z.B. habe ich Format und Inhalt einer Lehrveranstaltung vorgestellt, die ich auch zweimal an der Fachhochschule mit abgehalten habe.

Von den Gründen

Beiträge dieser Arten sind aber - wie gesagt - eher selten. Da ich also mitnichten aufgrund meines Dozenten-Seins blogge, so müsste die Frage nach meinen (geheimsten) Gründen des Bloggens an sich lauten. Und obwohl ich mich das durchaus regelmäßig frage, bin ich mir über meine ureigenste Motivation es zu tun und immer wieder ganz und gar nicht sicher. Es wird wohl ein ganzes Bündel von Gründen sein. Ohne Gewichtung und Priorisierung mal mindestens folgende.

  • Freude am Tun/Lust am Schreiben
  • Hoffnung auf Austausch
  • Einübung von Argumenten und knackige Darstellung von Sachverhalten
  • Gewohnheit

Von den Folgen/(Aus-)Wirkungen

Wer liest so was nun eigentlich? Ohne, dass ich meine Leserschaft groß auswertete (NOCH nicht 😉 )… stelle ich mir euch folgendermaßen vor.

*Blog-lesende Studierende?*

Habe ich wohl keine. Also zumindest keine, die bei mir in der Vorlesung säßen. Und sollte es den einen oder die andere doch geben, so hat er oder sie sich jedenfalls nicht zu erkennen gegeben.

Was ich aber auch verstehen kann.

*Die Peer-Leserin!*

Ohne es zu wissen, lediglich zu vermuten, denke ich meine Leserinnen sind Peers im weitesten Sinne. Menschen, die aus ähnlichen oder auch andern Kontexten kommen, sich aber für ganz Ähnliches interessieren. Mit denen ich auch in meinem frequentiertesten sozialen Netzwerk - Twitter - zu tun und zu schaffen habe.

*Von Zielgruppen im Allgemeinen*

Ich schreibe auf niemanden hin, sondern aus mir heraus. Das mag marketing-technisch ein Fehler sein, macht aber Spass. Es gibt mir die Freiheit nach Gusto meine Themen, meinen Stil, meine Frequenz der Postings zu verändern.

Fazit

Ich bin gar keine bloggende Dozentin, ich bin ein bloggender Mensch, der sich für Lehren und Bildung, innovative Formate, eLearning und innovative Formate interessiert. Und dementsprechend fallen auch meine Begründungen aus.

Und zufälligerweise bin ich eben auch noch Dozentin. 😉

Eure mons7 (aka Monika E. König)

4 Comments

Filed under Lehre, Weblog

Brown-Bag-Seminar an der FH. Futter für Geist und Körper

  Bildquelle.

Ich schreibe ja selten über meine Arbeit. Fast könnte man denken, ich spielte nur. 😉 Heute Mittag jedoch gab es ein kulturelles Ereignis - das erste seiner Art bei uns am Fachbereich - das ich in der Tat eines Eintrages in meinem Bloglein als würdig empfinde. Etwas Neues. Etwas mehr Spielerisches. Ein Brown-Bag-Seminar.

Brown-Bag-Seminar - was soll das denn sein?

Das Jahr, in dem mir der Begriff das erste Mal staunend unterkam, war 2000. Oder vielleicht 2001. Ich arbeitete in einer amerikanischen Großkanzelei und es stand für etwas, das ganz dem Treiben und der Haltung der Belegschaft dort entsprach, nämlich das Angenehme (nämlich z.B. Essen) mit dem Nützlichen (nämlich Austausch, Beziehungspflege und sich Wissen draufzuschaffen) in Einklang stand. Man nahm nämlich seine Stulle (und die war entsprechend der Gewohnheit nicht selbst geschmiert sondern aus dem Nobelimbiss gegenüber im Tütchen (in U.S.A. sind die wohl braun) mitgebracht) mit in die Mittagspause, die ein Kollege mit einem kurzweiligen Vortrag und darauffolgender Diskussion bereicherte.

Damit wir uns nicht falsch verstehen. Das war nichts für uns Assistentinnen. Wir wussten nur davon. Und manche von uns machte die Trennung zwischen Partner und Associates auf der einen Seite, dem Assistentinnen-Volk auf der anderen traurig. Denn da hätten wir gerne auch mal mitgemacht.

Wie hier bei uns an der FH. Wo die Veranstaltung - aus welchen Gründen auch immer - von mehr administrativen Mitarbeiterinnen besucht war, denn vom professoralen Kollegium.

Wie war’s denn nun?

1. Der Einzige, der das mit dem Futtern wirklich ernst genommen hat - sehr sympathischerweise - war ein Studi. Und der hat sich einfach mit seinem Mensa-Tablett hinzugesellt. Ehrlich geschrieben hatte ich für einen kurzen Moment das gleich in Erwägung gezogen. Mich leider nur nicht getraut. 😉

2. Kommunikativ war’s nur zum Ende hin, und das lediglich zwischen den Fach-Kollegen. Was jedoch interessant zu verfolgen war. Trotz des spezifischen Themas (dazu weiter unten) sowohl verständlich vorgetragen als auch verständlich nachgefragt und nachgehakt.

3. Auch interessant: Wie trägt man seine fachlichen (unfertigen) Erkenntnisse einem zum großen Teil nicht des eigenen Fachgebietes mächtigen aber durchaus intelligenten Publikum vor? Durchaus gelungen. Davon konnte ich lernen und werde mir ein Beispiel nehmen.

4. Besucht war die Veranstaltung relativ gut. Immerhin waren 2/3 des Raumes belegt. Sogar der Deutschlandfunk war zugegen, um daraus eine Story zu machen.

Und kommen wir jetzt langsam mal zum Inhalt?

Letzte Anmerkungen zum Inhaltlich Gelernten

Und daran kann man wohl messen, was es bringt. Es ging um die Krise. Die Krise von Irland, Island, Zypern. Um die „Great Recession“, von der seit 2007 auch die reichen Länder betroffen. Und darum, dass es wohl einen kausalen Zusammenhang zwischen dem Financial Reform Indes (IWF „New Database of Financial Reforms“ by Abiad et al. (2008)) und der Krise (will meinen und heissen BIP-Krise, Beschäftigungs-Krise, Schulden-Krise) gibt.

O.k. Nochmals in 140 Zeichen. Je größer die Freiheit des Finanzmarktes eines Landes (max. 21), desto größer die Krise. Je stärker reguliert der Finanzmarkt eines Landes (im Extremfall 0), desto unwahrscheinlicher eine bzw. handhabbar eine Krise.

Der Vortragende mag mich korrigieren, so ich allzu verkürzt mein Aufgenommenes wiedergegeben habe.

Und ihr so?

Deshalb flugs zurück zur Meta-Diskussion: Habt ihr schon mal an solchen Brown-Bag-Seminaren teilgenommen? In welchem Umfeld und welcher Rolle? Was sind eure Erfahrungen? Und: Haltet ihr solche für ein für euch attraktives Event?

fragt sich eure

m (Monika E. König)

1 Comment

Filed under Lehre, Seminare und Weiterbildung, Veranstaltungen, Wissenschaft